In Bangladesch verschärft sich die politische Krise dramatisch. Die jüngsten Demonstrationen gegen die langjährige Premierministerin Sheikh Hasina haben mittlerweile zu einem erschütternden Verlust von mindestens 300 Menschenleben geführt.
Diese tragische Bilanz zeugt von der zunehmenden Gewalt, die das Land in einen Zustand tiefer nationaler Trauer stürzt.
Ein Tag mit verheerenden Folgen
Besonders der vergangene Sonntag markierte einen der blutigsten Tage der Proteste. Allein an diesem Tag wurden nach offiziellen Angaben 94 Menschen getötet. Dieser Anstieg der Todesfälle macht deutlich, wie ernst und entladen die Situation geworden ist.
Die Proteste, die ursprünglich im Juli als Widerstand gegen eine umstrittene Quotenregelung begannen, haben sich zu einer massiven Bewegung gegen die Regierung ausgeweitet.
Die Wurzel des Konflikts
Die Demonstrationen entzündeten sich an Hasinas Plänen, bis zu 30 Prozent der Stellen im öffentlichen Dienst exklusiv für die Nachkommen der Veteranen des Unabhängigkeitskrieges von 1971 zu reservieren.
Kritiker sehen darin eine Bevorzugung der Anhänger der Premierministerin und ihrer Awami League, die historisch mit der Unabhängigkeitsbewegung verbunden ist.
Trotz einer richterlichen Einschränkung dieser Quotenregelung durch das Oberste Gericht, eskalieren die Proteste weiter, angetrieben von der Wut über die Todesopfer und die als exzessiv wahrgenommene Polizeigewalt.
Eine Nation fordert Antworten
Die Forderungen der Demonstranten haben sich mittlerweile von der Quotenfrage zu einem Ruf nach Rechenschaft und dem Rücktritt von Hasina verschoben.
Die Protestbewegung hat eine breite Unterstützung in der Bevölkerung gefunden, einschließlich prominenter Persönlichkeiten aus Film, Musik und sogar ehemaligen Militärangehörigen. Auch die Textilindustrie, ein wesentlicher Wirtschaftszweig des Landes, hat ihre Solidarität bekundet.
Unsichere Zukunft
Die Lage in Bangladesch bleibt angespannt und die nächsten Schritte ungewiss. Die Unterstützung der Armee könnte entscheidend sein, doch bisher steht sie loyal zur Regierungschefin, die erst kürzlich durch eine umstrittene Wahl im Amt bestätigt wurde.
Die Vorwürfe gegen Hasina reichen von Machtmissbrauch über die Unterdrückung von Kritik bis hin zu außergerichtlichen Tötungen von Oppositionellen.