Adley Rutschman stand mit Schutzbrille auf der Stirn im Mittelpunkt einer Bierdusche – ein augenblicklicher Fehler, der ihm ein breites Lächeln und brennende Augen bescherte. Es war ein Moment des Jubels für ihn und die Baltimore Orioles, die sich mit einem 5:3-Sieg im Yankee Stadium und einer gleichzeitigen Niederlage der Minnesota Twins ihren Playoff-Platz sicherten.
Der Weg in die Playoffs war für die Orioles mit Höhen und Tiefen gepflastert. Noch im letzten Jahr gewannen sie die AL East, bevor die Texas Rangers sie auf dem Weg zum Titel ausbremsten. "Wir waren so nah dran und trafen auf ein Team, das besser schlug als alle anderen," reflektierte Pitcher Dean Kremer. Trotz der enttäuschenden Saisonend-Spiele konnten die Orioles stolze 101 Siege verbuchen – das beste Ergebnis seit 44 Jahren.
Dennoch verlief diese Saison holpriger. Mit einem derzeitigen Rekord von 87-70 werden die Orioles weit von ihrem Vorjahresergebnis zurückbleiben. Aber gestern zählten die fünf starken Innings von Kremer, unterstützt durch Homeruns von Anthony Santander, Ramón Urías und Colton Cowser, zur endgültigen Playoff-Qualifikation.
Die Mannschaft ist technisch gesehen noch im Rennen um die AL East-Krone, müssten jedoch alle verbleibenden fünf Spiele gewinnen, während die Yankees gleichzeitig alle verlieren. Wahrscheinlicher ist es, dass sie nächsten Dienstag als Top-Wildcard in Baltimore spielen – ein Szenario, das von General Manager Mike Elias als ein "Gefühl der Erleichterung" beschrieben wird.
Die Erwartungen an die Orioles waren in dieser Saison hoch; am 27. Juni waren sie mit einem rekordverdächtigen 51-30 auf Kurs für 100 Siege. Doch Verletzungen und Formverluste prägten die zweite Saisonhälfte. Rutschman und andere Schlüsselspieler kämpften mit Rückschlägen, was schließlich in der Entlassung von Closer Craig Kimbrel mündete. "Es war eine harte Zeit," erklärte Manager Brandon Hyde, "aber wir haben durchgehalten."
Dominant wurde die Saison von dem Glauben an das Team und der Hoffnung, dass sich das Blatt schnell wenden kann. Mit starken Startern wie Corbin Burnes und Zach Eflin, und einem respektablen Starter-Pool inklusive Kremer und Albert Suárez, blickt das Team hoffnungsvoll auf den weiteren Verlauf des Oktobers.
Der letzte Herbst zeigte, dass selbst die schlechtesten Bullpens in den Playoffs glänzen können – eine Hoffnung, die auch die Orioles hegen. Elias betonte: "Wir haben eine gute Mischung, um in die Schlacht zu ziehen. Corbin und Eflin sind ein fantastischer Start für eine Playoff-Rotation."
Ungeachtet vergangener Enttäuschungen – sowohl Burnes als auch Eflin verloren ihre Wildcard-Spiele im letzten Jahr – bleibt das Team optimistisch. "Es ist so schwer, Geschichten auf Baseball zu setzen," fügte Elias hinzu. Die Erfahrungen der vergangenen Monate haben das Team abgehärtet und vorbereitet.
"Wir hoffen, stark genug abzuschließen, um den Heimvorteil zu halten," sagte Elias. "Vielleicht kommen wir mit einem ruhigeren Gemüt in die Playoffs, angesichts der Art, wie wir es geschafft haben."
Schlussendlich steht fest: Die Orioles haben es trotz aller Widrigkeiten geschafft. Sie sind bereit, ihre Chancen im Oktober erneut zu nutzen – ein Triumph, der es verdient, gefeiert zu werden. "Es fühlt sich an wie ein Neuanfang," so Kremer. "Wir sind dabei."