Die ursprünglich geplante Zusammenarbeit zur Entwicklung eines $120 Millionen teuren Mini-Casinos im Nittany Mall wurde beendet. Bally's Corporation erklärte in einer am Freitagnachmittag veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme, dass sie ihr Optionsrecht genutzt habe, um die dreijährige Zusammenarbeit mit SC Gaming zu beenden. Bally's begründete diesen Schritt damit, dass sich die unternehmerischen Prioritäten des Konzerns verschoben hätten.
George Papanier, Präsident von Bally’s, zeigte sich dankbar für die bisherige Zusammenarbeit und die erreichten Erfolge mit SC Gaming. Mit dem Wandel der strategischen Ausrichtung sei jedoch die schwierige Entscheidung getroffen worden, die Partnerschaft zu beenden. Bally's wünschte SC Gaming weiterhin viel Erfolg für ihre zukünftigen Entwicklungsanstrengungen.
SC Gaming, im Besitz des Penn State-Alumnus Ira Lubert, erklärte in einer Stellungnahme, dass das Projekt trotz des Rückzugs von Bally's wie geplant fortgesetzt werde. Weitere Änderungen wurden nicht bekanntgegeben. Richard McGarvey, Sprecher der Pennsylvania Gaming Control Board, betonte gegenüber den Centre Daily Times, dass der Bau des Casinos voraussichtlich beginnen werde, und man sei zuversichtlich, dass dies geschehen werde.
SC Gaming-CEO Eric Pearson äußerte gegenüber den CDT seine Hoffnung, dass der Baubeginn spätestens im ersten Quartal 2025 erfolgen könne, früher als die von Bally's angenommene erste Jahreshälfte 2025. Das Casino soll den Planungen zufolge in der ehemaligen Macy's-Fläche im Nittany Mall in der ersten Jahreshälfte 2026 eröffnet werden. Lubert beschrieb das geplante Casino als eine "transformative Entwicklung" für das zentrale Pennsylvania.
Lubert betonte in einer Stellungnahme auch, dass er der Pennsylvania Gaming Control Board im Rahmen des Antrags- und Genehmigungsverfahrens seine Kapazitäten zur eigenständigen Entwicklung und Betrieb des Casino-Projekts ohne Dritteinflüsse, einschließlich Bally's, nachgewiesen habe. Mit seiner Erfahrung, unter anderem aus der erfolgreichen Entwicklung des Valley Forge Casino Resorts nach der Finanzkrise 2008, sehe er diesem Projekt mit großem Vertrauen entgegen. Er erklärte, dass das Projekt sowohl dem College Township als auch dem Commonwealth Stolz bringen werde.
Die Ankündigung erfolgte weniger als zwei Monate nach der Vereinbarung eines $4,6 Milliarden schweren Buyouts und einer Fusion von Bally's mit seinem größten Aktionär, dem New Yorker Hedgefonds Standard General. Bally's hob hervor, dass das Ende der Partnerschaft mit SC Gaming im Einklang mit den langfristigen strategischen Zielen des Unternehmens stehe und es ermögliche, Ressourcen auf andere Prioritäten zu verlagern. Der Konzern baut derzeit ein etwa $2 Milliarden teures Casino in Chicago und hat zudem ein Projekt in Las Vegas.
Wenn das Casino realisiert wird, hoffen die Unterstützer, dass es das Einkaufszentrum stabilisieren, die Region beleben und hunderte Arbeitsplätze schaffen werde. Kritiker äußerten Bedenken hinsichtlich Spielsucht und der möglichen Belastung von Ersthelfern.
Das geplante 24/7 rauchfreie Casino soll bis zu 750 Spielautomaten, 30 Tischspiele, einen Sportwettbereich, ein sportlich orientiertes Restaurant und eine Bar umfassen.
Mit dem Urteil des Pennsylvania Supreme Court in diesem Sommer, nach fast vier Jahren rechtlicher Auseinandersetzungen, konnte das Casino-Projekt offiziell weitergeführt werden.