In der politisch entscheidenden Region von Wisconsin kam es erneut zu heftigen Auseinandersetzungen um die Integrität der Briefwahlunterlagen. Aktivisten, die Donald Trumps Behauptungen über einen angeblichen Wahlbetrug 2020 unterstützen, intervenierten am Wahltag in Milwaukee und bemängelten die Verfahren zur Auszählung der Briefwahlstimmen. Die Wahlbeobachter beschwerten sich über unterschiedliche Details, von der Lautstärke der Wahlmitarbeiter bis hin zu unbegründeten Fehlern auf Wählerunterlagen. Die Verantwortlichen vor Ort vermuten, dass die Aktionen lediglich ein Testlauf für die bevorstehende Präsidentschaftswahl am 5. November waren. Der Bürgermeister von Glendale, Bryan Kennedy, äußerte seine Besorgnis über mögliche weitere Störungen. Bereits während der jüngsten Vorwahl führte das Verhalten der Aktivisten dazu, dass die Polizei an mehreren Wahlstandorten eingreifen musste. Die Aktivisten bestehen darauf, im Rahmen des Gesetzes zu handeln, doch Wahlbeamte warnen vor massiven Verzögerungen, sollte sich solches Verhalten wiederholen. Hierbei kommt erschwerend hinzu, dass Wisconsin hinsichtlich der bevorstehenden Wahl als sehr wettbewerbsfähig gilt. Gruppen wie die "H.O.T. Government" und andere verbündete Organisationen planen, zahlreiche Beobachter zu mobilisieren, um landesweit eine angebliche Unregelmäßigkeit bei der Briefwahl zu verhindern. Auf der anderen Seite rüsten sich demokratische Kräfte mit tausenden Freiwilligen, um den Schutz der Wähler zu gewährleisten. Bedenklich bleibt auch die jüngste Eskalation in den sozialen Medien, bei der ikonografische Bilder aus der französischen Revolution für Drohungen gegen Wahlbeamte wie Ann Jacobs verwendet wurden. Jacobs sieht in solchen Äußerungen einen gefährlichen Angriff auf die demokratischen Institutionen des Landes.