Landwirte in Hessen und Rheinland-Pfalz blicken mit Sorge auf zwei Krankheiten, die ihre Zuckerrüben und andere Feldfrüchte bedrohen. Die Schilf-Glasflügelzikade, ein kleines Insekt, überträgt Bakterien, die für drastische Ertragseinbußen verantwortlich sind. Marie-Christin Mayer, Geschäftsführerin des Verbands Wetterauer Zuckerrübenanbauer, gibt gegenüber der dpa an, dass eine vollständige Bilanz der diesjährigen Ernte noch nicht erstellt werden kann, da diese bis in den Januar andauern könnte. Die betroffenen Zuckerrüben werden an Standorten der Südzucker im hessischen Wabern und im rheinland-pfälzischen Offstein verarbeitet. Die Herausforderung wurde länderübergreifend angepackt, da Landwirte aus beiden Bundesländern zusammen mit Wissenschaftlern an möglichen Lösungen arbeiten. Besonders betroffen ist Südhessen, doch auch Regionen in Rheinland-Pfalz sowie in Mittel- und Nordhessen kämpfen mit den Krankheiten. Die Schilf-Glasflügelzikade überträgt die Bakterien durch das Saugen an den Pflanzen, was durch den Klimawandel gefördert wird. Zu den Krankheiten zählen das "Syndrome Basses Richesses" – das "Syndrom der niedrigen Zuckergehalte" – und Stolbur, auch als Gummirübenkrankheit bekannt. Dieser Erreger führt zu Verformungen, Fäulnis und reduziert die Lagerfähigkeit, insbesondere bei Kartoffeln. Auch andere Gemüsesorten wie Karotten, Rote Bete und Zwiebeln sind betroffen und stellen ebenso eine Herausforderung für die Agrar-Industrie dar.