In der Welt der Private-Equity-Riesen zeichnet sich ein ungewöhnlich kämpferisches Szenario ab. Am Mittwoch verkündete Bain Capital, dass es plant, ein Übernahmeangebot für Fuji Soft zu lancieren, selbst wenn der Vorstand des japanischen Unternehmens nicht dahinterstehen sollte, insbesondere dann, wenn ein konkurrierendes Angebot von KKR scheitert. Bain strebt an, fast die Hälfte der Aktien des japanischen IT-Unternehmens für schätzungsweise 2 Milliarden Dollar zu erwerben. Bain legt mit einem Gebot von 9.600 Yen je Aktie, das um 1,6 % über dem von KKR liegt, eine klare Kampfansage vor. Trotz des Rückhalts durch den Vorstand von Fuji Soft, sicherte sich KKR in einer ersten Bieterrunde 33,9 % der Anteile. Interessanterweise hat Bain die Unterstützung von Hiroshi Nozawa, dem Gründer und Großaktionär von Fuji Soft, auf seiner Seite. Nozawa und seine Familie halten gemeinsam 18,6 % der Anteile. Eine Allianz zwischen Bain und der Familie Nozawa könnte dazu führen, dass sie insgesamt zwei Drittel des Unternehmens kontrollieren. Der Vorstand von Fuji Soft bekräftigte diese Woche erneut seine Unterstützung für die zweite Phase des Angebots von KKR, trotz des niedrigeren Gebotspreises von 9.451 Yen. Bain äußerte 'ernsthafte Bedenken und Misstrauen' gegenüber der ablehnenden Haltung von Fuji Soft und unterstrich, dass die Zurückweisung seines höheren Angebots den Interessen der Minderheitsaktionäre schade. In der Zwischenzeit verzeichnete der Aktienkurs von Fuji Soft im morgendlichen Handel eine Steigerung von 1,3 % auf 9.781 Yen – ein Hinweis darauf, dass Investoren auf eine noch intensivere Bieterschlacht spekulieren.