Der chinesische Internetriese Baidu steht vor großen Herausforderungen, nachdem das Unternehmen den größten Umsatzrückgang seit über zwei Jahren verzeichnete. Die Einnahmen fielen im dritten Quartal um 3 Prozent auf 33,6 Milliarden Yuan (4,6 Milliarden Dollar), was den Erwartungen der Analysten entsprach. Der Nettogewinn betrug 7,6 Milliarden Yuan. Baidu, bekannt als führende Suchmaschine Chinas, hat seine Wachstumsstrategie auf künstliche Intelligenz (KI) ausgerichtet. Doch die bisherigen Erträge bleiben hinter den Erwartungen zurück. Das Ernie-Modell, das 1,5 Milliarden Anfragen täglich bearbeitet, wird als potenzieller Wendepunkt für Geschäftsfelder wie Suche und Cloud angesehen. Allerdings hinkt der Ernie-Bot hinter ByteDances Doubao in der Nutzung hinterher und das Kerngeschäft verliert zunehmend an Boden gegenüber neuen sozialen Plattformen wie Xiaohongshu und Douyin. In einem wirtschaftlich angespannten Umfeld in China sieht sich Baidu einer harten Konkurrenz durch Rivalen wie Tencent und Alibaba gegenüber, die kürzlich gemischte Ergebnisse veröffentlichten, aber keinen klaren Ausblick auf eine wirtschaftliche Erholung wagten. Trotz des Vorsprungs in Chinas KI-Hysterie hat Baidu Mühe, seine Führungsposition zu behaupten. Neben dem Verlust des populärsten AI-Chatbots des Landes kämpft das Unternehmen mit einem erbitterten Preiskampf unter KI-Infrastruktur-Anbietern. Gründer Robin Li stellte kürzlich neue Tools und Erweiterungen für Ernie auf der jährlichen Produktveranstaltung in Shanghai vor, verzichtete jedoch auf die Präsentation einer neuen, stärkeren Version des KI-Modells. Ein Highlight der Veranstaltung war die Ankündigung über smarte Brillen, vergleichbar mit den Ray-Bans von Meta, die ab der ersten Hälfte 2025 erhältlich sein sollen. Parallel dazu könnten Apple-Kooperationen in Sachen Chatbot-Technologie auf Baidu zukommen, da das Unternehmen als lokaler Partner in den Startlöchern steht.