12. März, 2025

Politik

Bahnpläne stoßen auf Widerstand: Kritik an ICE-Kürzungen in Sachsen

Bahnpläne stoßen auf Widerstand: Kritik an ICE-Kürzungen in Sachsen

Die Pläne der Deutschen Bahn, die ICE-Verbindungen zwischen Dresden und Leipzig zu reduzieren, stoßen auf deutliche Kritik des Fahrgastverbands Pro Bahn. Anstatt das Angebot zu verkleinern, fordert der Verband den Ausbau der Kapazitäten. Der Wegfall von Zügen, so die Einschätzung, sei nicht im Einklang mit einer nachhaltigen Verkehrswende. Einem Bericht der 'Sächsischen Zeitung' zufolge plant die Bahn, ab Mitte Juni die ICE-Spätverbindung zwischen Leipzig und Dresden einzustellen – mit Ausnahme der Samstage. Darüber hinaus sollen die Züge künftig nur noch mit einem Zugteil, statt wie bisher mit zweien, verkehren. Dies würde 40 Prozent der Sitzplätze kosten. Ursache sei die Verabschiedung von einer älteren ICE-Baureihe, die hauptsächlich auf der Strecke Dresden–Frankfurt/Main und Wiesbaden unterwegs ist. Die Deutsche Bahn erklärt angesichts leerer Sitzplätze, dass das Angebot weiterhin ausreiche. Andere Fahrzeugtypen sollen künftig auf den meisten betroffenen Strecken eingesetzt werden, und der Fahrplan benötige lediglich 'geringfügige Anpassungen', so ein Bahnsprecher. Pro Bahn sieht hierin jedoch eine 'Hiobsbotschaft' für die Region Dresden und kritisiert, Stammkunden würden im Stich gelassen. Zum 35-jährigen Jubiläum der deutschen Einheit werde der Osten abgehängt, so Pro-Bahn-Referent Michael Koch. Auch politischer Widerstand formiert sich. Katja Meier, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen im sächsischen Landtag, fordert den Erhalt des bisherigen Angebots und bezeichnet die Pläne als inakzeptabel. Lena Donat von Greenpeace betont, dass die Streichung von ICE-Verbindungen den verkehrstechnisch ohnehin benachteiligten Osten weiter zurückwerfe und die Fahrgastziele gefährde. Für das Ziel, bis 2030 doppelt so viele Menschen mit der Bahn zu transportieren, sei ein Ausbau des Angebots notwendig, nicht dessen Reduzierung.