27. Januar, 2025

Wirtschaft

Bahnhofsimpressionen: Die stille Transformation der Empfangshallen

Bahnhofsimpressionen: Die stille Transformation der Empfangshallen

In einer umfassenden Analyse hat der Interessenverband Allianz pro Schiene ein aufschlussreiches Bild über die Besitzverhältnisse der Bahnhofsgebäude in Deutschland gezeichnet. Nachdem die Deutsche Bahn zahlreiche ihrer Empfangsgebäude verkauft hat, steht ihr heute nur noch ein Viertel der rund 2.900 Empfangshäuser im Land zur Verfügung. Im Kontrast dazu stehen etwas über 20 Prozent der Bahnhöfe im Eigentum von Kommunen. Der Löwenanteil, über die Hälfte, befindet sich in den Händen privater Besitzer.

Besonders in Ostdeutschland, und dort speziell in Mecklenburg-Vorpommern, zeigt sich diese Entwicklung deutlich. Über 80 Prozent der rund 130 Bahnhofsgebäude in diesem Bundesland sind inzwischen in privatem Besitz. Doch was bedeutet dies für die Nutzung der Gebäude? Häufig entfremden private Eigentümer die Bauten von ihrem ursprünglichen Zweck und setzen sie für private oder kommerzielle Projekte ein. Leider verfallen viele Gebäude, wenn sie nicht instand gehalten werden.

Angesichts dieser Situation ruft die Allianz pro Schiene zu einem Umdenken auf. Sie betont die Notwendigkeit, die Bahnhöfe für den aufstrebenden Schienenverkehr zu ertüchtigen. „Zur Verkehrswende gehört, dass wir Bahnhöfe für mehr Zugreisende ertüchtigen“, so Dirk Flege, Geschäftsführer des Verbandes. Er plädiert für attraktive Empfangsgebäude, die den Ansprüchen der Reisenden gerecht werden. Um dies zu erreichen, fordert der Verband finanzielle und organisatorische Unterstützung, insbesondere durch den Bund, um Konzepte zur angemessenen Nutzung der Bahnhöfe zu entwickeln und umzusetzen.