Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) ruft Banken und Versicherer zu mehr Vorsorge gegen IT-Bedrohungen und Klimawandel auf. Präsident Mark Branson hebt hervor, dass die Gefahr von Cyberangriffen aufgrund der angespannten geopolitischen Situation weltweit ansteigt. Kritische Infrastrukturen, zu denen viele Finanzunternehmen und ihre Dienstleister gehören, sehen sich deshalb verstärkten Angriffen ausgesetzt.
Im Jahr 2024 erhielt die Bafin bereits 258 Meldungen zu IT-Vorfällen, mehr als je zuvor. Die rasante technologische Entwicklung, inklusive generativer Künstlicher Intelligenz, vergrößert die Herausforderung zusätzlich. Branson fordert, die guten Erträge des Jahres 2024 in die Verbesserung der IT-Sicherheit zu investieren – sowohl im Interesse der Finanzinstitute als auch ihrer Kunden.
Erneut ins Blickfeld rückt der Klimawandel, der mit Naturkatastrophen wie den Bränden in Los Angeles und Überschwemmungen in Valencia immense Kosten verursacht. Die daraus resultierenden Risiken beeinflussen Kreditportfolios und Schadenssummen. Trotz Fortschritten im Nachhaltigkeitsmanagement gibt es weiterhin Datenlücken, die eine vollständige Risikoabschätzung erschweren.
Ein weiteres Problem stellt die schwächelnde deutsche Wirtschaft dar. Nach zwei Rezessionsjahren erwarten Experten nur ein geringes Wachstum für 2025. Die steigende Zahl von Insolvenzen und Problemen bei Kreditrückzahlungen erhöht den Druck auf die Banken. Branson prognostiziert einen Anstieg problematischer Kredite und fordert von den Finanzhäusern entsprechende Maßnahmen.