Skandal in der Kryptoszene: Was steckt hinter den Ermittlungen?
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat die Jagd auf Bitget eröffnet – und mittendrin: der bekannte Krypto-Influencer Kiarash Hossainpour, besser bekannt als „Hoss“.
Mit seinen Millionen-Reichweiten und charmant-provokanten Videos hat er sich einen Namen in der Kryptowelt gemacht. Doch jetzt wird es brenzlig. Die BaFin ermittelt, und die Vorwürfe könnten nicht schwerwiegender sein: unerlaubte Finanzdienstleistungen, Werbung in einer Grauzone und ein System, das vor allem eines anzuziehen scheint – Trouble.
Bitget auf Wachstumskurs – trotz Warnung
Während die BaFin klar vor Bitget warnt, stürmt die Plattform die App-Charts. Seit Jahresbeginn wurde die App in Deutschland über 300.000 Mal heruntergeladen – mehr als etablierte Anbieter wie Coinbase oder Binance. Das Geheimnis hinter dem Erfolg? Influencer-Marketing. Kiarash Hossainpour wirbt unermüdlich für die Plattform und begeistert seine Follower mit Versprechungen von schnellen Gewinnen.
Doch der Hype hat einen Haken: Bitget agiert ohne die nötige Lizenz und bewegt sich damit in einer rechtlichen Grauzone. Die BaFin hat genug und schaltet sich ein.
Wer ist Kian Hoss?
Hoss ist kein Unbekannter. Der Influencer mit Wohnsitz in Dubai hat sich mit seinem Podcast „Hoss & Hopf“ und reichweitenstarken YouTube-Videos eine treue Fangemeinde aufgebaut. Er ist das Gesicht hinter zahlreichen Affiliate-Links, die Bitget weiter befeuern.
Sein Motto: „Mach dein Geld für dich arbeiten!“ Doch wie weit darf man gehen, um die Kasse klingeln zu lassen? Kritiker werfen Hoss vor, seine Verantwortung gegenüber der Community zu vernachlässigen. Schließlich handelt es sich um hochriskante Investments, die bei falscher Einschätzung massive Verluste bedeuten können.
BaFin setzt ein klares Zeichen
Bereits im Januar 2024 warnte die BaFin vor Bitget und deren Marke BG Limited. Das Unternehmen operiert von den Seychellen aus und bietet Dienstleistungen an, die hierzulande einer Lizenz bedürfen. Bisher ohne Konsequenzen. Doch jetzt wollen die Finanzaufseher durchgreifen.
Die Ermittlungen richten sich auch gegen die Promoter der Plattform, allen voran Hoss. Die BaFin sieht in solchen Fällen eine Gefahr für Kleinanleger, die von den lockeren Versprechungen der Influencer angelockt werden.
Das Spiel mit der Grauzone
Während Bitget von Lionel Messi bis hin zu Social-Media-Stars alles auffährt, um Aufmerksamkeit zu generieren, ist eines klar: Die Plattform nutzt systematisch Schlupflöcher.
Influencer wie Hoss stellen dabei die perfekte Brücke zu unerfahrenen Anlegern dar. Doch die BaFin ist entschlossen, diese Praxis zu unterbinden. „Wir können nicht zulassen, dass Verbraucher durch aggressive Werbung in unsichere Investments gelockt werden“, heißt es aus Behördenkreisen.
Wird Hoss zum Bauernopfer?
Die Ermittlungen werfen die Frage auf: Trägt Hoss allein die Verantwortung, oder ist er nur ein Zahnrad im Marketing-Maschine von Bitget? Für ihn steht viel auf dem Spiel. Sein Ruf als seriöser Krypto-Experte könnte irreparabel Schaden nehmen. Doch in typischer Hoss-Manier zeigt er sich gelassen: „Das ist alles Teil des Spiels“, kommentierte er kürzlich auf Instagram.
Ob Bitget auf dem deutschen Markt überlebt, bleibt unklar. Die BaFin könnte die Plattform langfristig vom Markt drängen, wie es bereits in Großbritannien geschehen ist. Anleger sollten sich in der Zwischenzeit bewusst machen: Der schnelle Klick kann teuer werden.