Die geschäftsführende Außenministerin Annalena Baerbock hat in einer klaren und deutlichen Ansprache vor den Risiken eines voreiligen Abkommens zwischen den Vereinigten Staaten und Russland gewarnt. Angesichts der derzeitigen geopolitischen Spannungen betonte sie, dass ein solches Übereinkommen, das möglicherweise Aggressionen begünstigen könnte, keineswegs im strategischen Interesse der USA liege. Diese Einschätzung unterstrich die Grünen-Politikerin bei einem hochkarätigen Treffen mit ihren Amtskollegen aus den nordischen und baltischen Staaten sowie mit Vertretern aus Polen und Frankreich auf der dänischen Insel Bornholm.
Baerbock hob die dringende Notwendigkeit eines stabilen und langfristigen Friedenslösungsansatzes hervor und äußerte sich kritisch gegenüber den aktuellen Verhandlungen. Sie wies darauf hin, dass der russische Präsident Wladimir Putin weiterhin durch hybride Kriegsführung und die strategische Nutzung der als "Schattenflotte" bekannten, unmarkierten maritimen Einheiten im Ostseeraum potenziell aggressive Bestrebungen verfolgt. Trotz der Ankündigung einer dreitägigen Feuerpause, so Baerbock, bleibe die bestehende europäische Friedensordnung durch die fortgesetzten Drohgebärden Russlands erheblich gefährdet.
Darüber hinaus argumentierte die Außenministerin, dass eine intensivere Zusammenarbeit im Ostseeraum als unabdingbar für die Wahrung der kollektiven europäischen Sicherheit betrachtet werden muss. Sie betonte, dass Deutschland dabei eine zentrale Führungsrolle einzunehmen habe, um sowohl Frieden als auch Stabilität in der Region zu gewährleisten. Baerbocks Position hebt die Wichtigkeit gemeinsamer, kooperativer Anstrengungen hervor, um eine Eskalation zu verhindern und das fragile Gleichgewicht der europäischen Sicherheitsarchitektur zu bewahren.