In der dynamischen Welt der Börsen zeigt sich immer wieder, dass Anleger von steigenden Aktienkursen angezogen werden, während fallende Kurse häufig das Interesse schmälern. Eine Perspektive von Questor, der renommierten Aktienempfehlungsrubrik des Telegraph, zeigt jedoch, dass dieses Verhalten auf einem rationalen Markt schwer nachvollziehbar ist. Hier geht es um das Streben, günstig einzukaufen und hoch zu verkaufen.
Doch es gibt Umstände, in denen der Erwerb von Aktien, die bereits im Preis gestiegen sind, absolut sinnvoll sein kann. Beispielhaft illustriert dies das Luftfahrt- und Verteidigungsunternehmen BAE, das seit Dezember 2019 einen Kursanstieg von beeindruckenden 129 Prozent verzeichnet hat und damit den FTSE 100 um 121 Prozentpunkte übertraf. Die Halbjahresergebnisse des Unternehmens spiegeln eine starke Nachfrage wider, was zu einer Erhöhung der Umsatz- und Gewinnprognosen führte.
Langfristig begünstigen geopolitische Spannungen und steigende Verteidigungsausgaben die Wachstumschancen des Unternehmens. Mitglieder der NATO steigern ihre Ausgaben in diesem Jahr voraussichtlich um rund 11 Prozent, was eine deutliche Beschleunigung im Vergleich zu vorherigen Jahren darstellt.
Eine milde Zinspolitik könnte zudem die Wachstumsdynamik ankurbeln. Bei BAE ermöglicht die solide Finanzlage weitere Übernahmen, um das Gewinnwachstum zu fördern. Trotz mehrerer Zukäufe in der jüngeren Vergangenheit bleibt der Verschuldungsgrad mit 70 Prozent moderat, und der positive Cashflow verbessert die Aussichten zusätzlich.
Trotz des starken Kurswachstums weist BAE mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20,8 eine robuste Bewertung auf. Da das Unternehmen ein jährliches Gewinnwachstum von etwa 11 Prozent in den kommenden Jahren erwartet, erscheinen weitere Kursgewinne wahrscheinlich. BAE verdient beim aktuellen Kurs- und Strategieniveau eine langfristige Betrachtung.
Questor lädt anlässlich seines sechzigsten Geburtstags die Leser ein, ihre Erfahrungen mit den Aktienempfehlungen der Kolumne zu teilen.