21. Februar, 2025

Wirtschaft

BAE Systems: Rüstungsbranche im Aufwind dank geopolitischer Spannungen

BAE Systems: Rüstungsbranche im Aufwind dank geopolitischer Spannungen

Der britische Rüstungskonzern BAE Systems stellt sich auf ein dynamisches Wachstum ein, angetrieben von der gegenwärtigen geopolitischen Lage, die die Nachfrage nach militärischen Systemen intensiviert. Wie das Unternehmen am Mittwoch in Farnborough bekannt gab, konnte es im vergangenen Jahr dank erheblicher Regierungsaufträge ein beeindruckendes Auftragsvolumen von nahezu 78 Milliarden Pfund verzeichnen. Ein bedeutender Vertrag mit Australien bildete dabei einen Eckpfeiler des Erfolgs.

BAE Systems vermeldete ein Umsatzwachstum von 14 Prozent im Vorjahresvergleich, was einem Sprung auf 28,3 Milliarden Pfund gleichkommt. Der bereinigte operative Gewinn erhöhte sich ebenfalls um 14 Prozent, erreicht damit die Marke von gut 3 Milliarden Pfund. Ein bedeutender Treiber dieses Wachstums war eine kürzlich erfolgte Übernahme. Unterm Strich steigerte sich der Nettogewinn des Konzerns auf rund 2 Milliarden Pfund.

Nach anfänglicher Zurückhaltung erlebten die BAE-Aktien an der Londoner Börse einen Aufwärtstrend und stiegen bis zum frühen Nachmittag um 1,7 Prozent. Die Aktien des Konzerns konnten, analog zu anderen Rüstungswerten, von den erhöhten Verteidigungsausgaben im Westen profitieren, die durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine initiiert wurden. Darüber hinaus trug die Ernennung der neuen Trump-Administration in den USA zusätzlich zur Aufwertung bei. Während die Rheinmetall-Aktien seit Beginn des Ukraine-Konflikts sprunghaft gestiegen sind, verzeichnete BAE Systems ein insgesamt moderates Wachstum von 120 Prozent über denselben Zeitraum.

Innerhalb der EU werden derzeit erhöhte Verteidigungsausgaben debattiert, da US-Präsident Donald Trump erneut Druck auf europäische Nato-Partner ausübt. BAE ist bestrebt, die gestiegene Nachfrage insbesondere aus den USA und von internationalen Kunden zu erfüllen und plant ein Umsatzwachstum von bis zu neun Prozent bis 2025.

BAE Systems engagiert sich in der Entwicklung militärischer Ausrüstung vom gepanzerten Fahrzeug bis hin zu fortschrittlichen Waffensystemen. Derzeit kooperiert das Unternehmen mit Leonardo aus Italien und Mitsubishi Heavy Industries aus Japan an einem sechsten Kampfjetmodell. Parallel hierzu zeigte sich der Vorstand bereit für eine Kooperation mit Airbus, um bei unbemannten Systeme – zu einem bestimmten Grade abhängig von der Bereitschaft der Regierungen zur Zusammenarbeit – Synergien zu nutzen. Eine mögliche Allianz könnte helfen, die Kosten und die Komplexität der zukünftigen Kampfjet-Programme zu bändigen.