Der britische Rüstungsriese BAE Systems blickt trotz schwieriger geopolitischer Verhältnisse optimistisch in die Zukunft. Die wachsende Nachfrage nach Artillerie-Systemen und anderer Militärtechnik gibt dem Unternehmen positive Impulse. Überraschend stark schnitt BAE im vergangenen Jahr ab, gestützt durch einen rekordhohen Auftragsbestand von fast 78 Milliarden Pfund, begünstigt durch zahlreiche lukrative Regierungsaufträge. Ein Beispiel ist der milliardenschwere Vertragsabschluss mit Australien im Jahr 2024.
Mit einem Umsatzanstieg von 14 Prozent auf 28,3 Milliarden Pfund konnte BAE auch seinen bereinigten operativen Gewinn um 14 Prozent auf 3 Milliarden Pfund verbessern, gestützt durch strategische Übernahmen. Der Nettogewinn stieg auf 2 Milliarden Pfund. Initial zurückhaltend an der Londoner Börse, konnten die BAE-Aktien am Nachmittag um 1,7 Prozent zulegen.
Ähnlich wie andere Rüstungsaktien profitierten auch die BAE-Papiere von steigenden Militärausgaben im Westen, ausgelöst durch geopolitische Spannungen. Insbesondere die Trump-Administration in den USA sorgte für zusätzlichen Aufwind. Während sich der Aktienwert von Rheinmetall seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 verzehnfacht hat, verbuchte BAE Systems einen Anstieg um 120 Prozent.
Infolge des Drucks durch US-Präsident Donald Trump wird innerhalb der EU über höhere Verteidigungsausgaben debattiert. BAE betonte anlässlich der Bilanzvorlage, dass der Konzern bestrebt ist, sein Geschäft weiter zu optimieren, um der gesteigerten Nachfrage aus den USA und von internationalen Kunden gerecht zu werden. Für 2025 wird ein Umsatzwachstum von bis zu neun Prozent erwartet.
Im Kooperationsfokus von BAE steht die Entwicklung militärischer Ausrüstung wie gepanzerter Fahrzeuge und Waffensysteme. Gegenwärtig arbeitet BAE an der sechsten Generation eines Kampfjets zusammen mit dem italienischen Rüstungskonzern Leonardo und Mitsubishi Heavy Industries aus Japan. Öffnung zeigt das Management auch für eine Partnerschaft mit Airbus. BAE-CEO Charles Woodburn sieht Potenzial für Kooperationen bei unbemannten Systemen, während Airbus bereits ähnliche Signale in Bezug auf das "Future Combat Air System" gesetzt hat.
Beide Projekte, inklusive der Programme "Global Combat Air" von BAE, Leonardo und Mitsubishi Heavy Industries, sowie das von Airbus und Dassault Aviation geleitete Projekt "Future Combat Air System" (FACS), sehen Schwärme von Drohnen vor, die bemannte Kampfjets umkreisen. Die technologische Komplexität und die damit verbundenen Kosten stellen erhebliche Herausforderungen dar, könnten jedoch durch eine Zusammenarbeit deutlich gemildert werden.