Die Automobilindustrie im Südwesten Deutschlands, einst ein Leuchtturm industrieller Exzellenz, hat laut Barbara Resch, der Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg, an Terrain verloren. Die Wettbewerbsvorteile, die das Label „Made in Baden-Württemberg“ einst auszeichneten, verblassen. Resch warnt: „Einige haben uns überholt.“ Insbesondere bei Elektromobilität, Batterietechnologien und Software sieht sie dringenden Nachholbedarf.
Es stehen richtungsweisende Jahre bevor, und die Industrie braucht dringend neue Impulse. Die Verantwortlichkeit liegt primär bei der Politik, die aufgefordert ist, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. Themen wie hohe Energiekosten, komplexe Bürokratie und mangelnde Infrastruktur stehen auf der Agenda. Bleiben diese Herausforderungen ungelöst, droht eine rezessionsgeprägte Zukunft. Alte Muster mit Stellenabbau und Produktionsverlagerungen ins Ausland könnten weiterhin dominiert.
Barbara Resch äußert ernsthafte Bedenken: „Wenn jetzt nicht die richtigen Weichen gestellt werden, dann mache ich mir echt Sorgen." Die wirtschaftlichen Gefüge Baden-Württembergs sind stark von der Autoproduktion abhängig, und auch die Gewerkschaft sieht sich in der Pflicht, aktiv den Wohlstand zu sichern. Trotz angespannter industrieller Lage fehlt es an politischen Akzenten, die positive Perspektiven eröffnen könnten.
Betriebsräte berichten Resch über zunehmende Sparmaßnahmen, ein Reagieren auf den wirtschaftlichen Druck. Traditionsunternehmen wie Mercedes-Benz und Porsche in Stuttgart haben Kostensenkungspläne angekündigt. Zuliefergiganten wie Bosch und ZF planen signifikante Stellenkürzungen in den kommenden Jahren. Ein Silberstreif am Horizont könnte der neue Tarifvertrag mit Südwestmetall sein. Dieser sieht vor, Angestellte bei Bedarf in andere Betriebe umzuleiten, um Kurzarbeit und damit verbundene Verluste zu vermeiden. Alle Seiten profitieren vom gleichbleibenden Entgelt und der Einvernehmlichkeit.