10. Oktober, 2024

Wirtschaft

Azul stärkt Embraer: Schuldenverzicht durch Anteile

Azul stärkt Embraer: Schuldenverzicht durch Anteile

Die brasilianische Fluggesellschaft Azul hat eine bedeutende Vereinbarung mit ihren Leasinggebern geschlossen, welche die Reduzierung von Verpflichtungen über 500 Millionen US-Dollar durch die Vergabe von Unternehmensanteilen umfasst. Diese Entwicklung wird von Analysten als positive Nachricht für den Flugzeughersteller Embraer gewertet, da Bedenken bezüglich der Verschuldung eines wichtigen Kunden verringert werden. Die Flotte von Azul bestand Ende des ersten Halbjahres aus 21 modernen E2-Jets, und weitere Auslieferungen sind für dieses Jahr geplant. John Rodgerson, CEO von Azul, äußerte sich optimistisch und betonte, dass eine gestärktere Azul auch für Embraer von Vorteil sei. Als Teil der Vereinbarung räumte Azul den Leasinggebern bis zu 100 Millionen Firmenanteile ein, um Verbindlichkeiten von etwa 3 Milliarden Reais auszugleichen. In Brasiliens hart umkämpftem Inlandsmarkt tritt Azul gegen LATAM und Gol an und setzt dabei auf den Ausbau ihrer Flotte mit Embraer-Jets. Im August kündigte das Unternehmen an, bis Ende 2025 zwischen 15 und 18 neue Flugzeuge zu erhalten. Azul hat feste Bestellungen für 51 E195-E2-Jets, was im Juni 13% des kommerziellen Auftragspolsters von Embraer und 28% der Bestellungen für E195-E2 ausmachte, so der Analyst Marcelo Motta von JPMorgan. Hätte Azul Insolvenzschutz nach Chapter 11 beantragt, hätte Embraer Vorauszahlungen der Bestellungen zurückstellen müssen, was zu einem erheblichen finanziellen Verlust geführt hätte. Nach dieser Einigung zeigten sich die Aktien von Azul und Embraer bei den Handelsaktivitäten in São Paulo robust im Vergleich zum fallenden Bovespa-Index. Trotz Verzögerungen bei den Flugzeugauslieferungen, bedingt durch Schwierigkeiten in den Lieferketten, hofft Rodgerson auf die Lieferung weiterer Jets vor Weihnachten.