Die Veröffentlichung eines Meinungsartikels von Elon Musk, in dem er die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) lobt, hat in Deutschland für erhebliche Kritik am Medienkonzern Axel Springer gesorgt. Politische Schwergewichte zeigen sich empört über Musks zunehmende Unterstützung rechter Parteien in Europa.
Matthias Miersch, Generalsekretär der regierenden SPD, verurteilte die Veröffentlichung des Artikels in der Welt am Sonntag als 'beschämend und gefährlich' und warf Axel Springer vor, Musk eine Plattform zu bieten. Diese Aktion, so Miersch gegenüber dem Handelsblatt, sei ein inakzeptabler Versuch ausländischer Milliardäre, die deutsche Politik zu beeinflussen und demokratische Werte zu untergraben.
Musks Pro-AfD-Artikel erschien weniger als zwei Monate vor den vorgezogenen Neuwahlen in Deutschland, die durch das Scheitern der Dreierkoalition von Kanzler Olaf Scholz verursacht wurden. Umfragen sehen die AfD hinter den Christdemokraten an zweiter Stelle, während die SPD von Scholz auf den dritten Platz zurückzufallen droht.
Auch führende Vertreter der Grünen kritisierten den Artikel scharf. Andreas Audretsch, ein prominenter Abgeordneter der Grünen, äußerte auf X seine Sorgen, dass der demokratische Diskurs durch Personen wie Musk gefährdet werde. Dies, so Audretsch, sei genau das, was die Rechtsextremen in der AfD begrüßen.
Der Rücktritt von Eva Marie Kogel, Kommentatorin der Welt, verdeutlicht die internen Spannungen, die durch die Veröffentlichung ausgelöst wurden. Mika Beuster, Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), warnte vor einem Verlust an Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit im Journalismus. Axel Springer sei in die Kritik geraten, eine Plattform für extremistische Ansichten bereitzustellen, was der Reputation von Die Welt erheblich schade.
Das Erscheinen von Musks Artikel folgte auf einen von ihm geteilten Beitrag eines deutschen Rechtsaktivisten, in dem er die AfD als einzige Rettung Deutschlands pries. Alice Weidel, Co-Vorsitzende der AfD, unterstützte diese Aussage öffentlich.
Musk, ein enger Berater des gewählten US-Präsidenten Donald Trump, nutzt seine weitreichenden sozialen Medien, um ähnliche Botschaften zu verbreiten. Von Italien bis Großbritannien zeigte er sich zuletzt begeistert von populistischen Politikern und den Ideen der AfD, darunter Marktliberalisierung und Anti-Immigrations-Politik.