Durch den milliardenschweren Zukauf von Direct Line durch den britischen Versicherungskonzern Aviva könnten bis zu 2.300 Arbeitsplätze verloren gehen. In einer gemeinsamen Erklärung gaben die Versicherungsgesellschaften ihre Einigung über die Konditionen eines Angebots bekannt, das Aviva bereits zuvor unterbreitet hatte.
Laut der Vereinbarung wird Aviva für jede Direct Line-Aktie 129,7 Pence in bar sowie 0,2867 eigene Aktien zahlen. Zusätzlich sollen Direct Line-Aktionäre eine Dividende von bis zu 5 Pence je Aktie vor Abschluss der Übernahme erhalten.
Direct Line, bekannt durch ihr Markenzeichen, ein rotes Telefon auf Rädern, hatte zuvor höhere Angebote abgelehnt. Doch die süßere Offerte von Aviva führte schließlich zu einer Grundsatzeinigung. Die Fusion, von der derzeit erwartet wird, dass die Aktionäre zustimmen, könnte einen gemeinsamen Versicherer mit einem Wert von 16 Milliarden Pfund entstehen lassen, der sowohl in den Bereichen Motor- als auch Hausversicherungen dominiert.
Aviva-Chefin Dame Amanda Blanc preist den Deal als "ausgezeichnete Neuigkeit" für Kunden und Aktionäre beider Unternehmen an. Auch Danuta Gray, Vorsitzende von Direct Line, zeigte sich erfreut und betonte den signifikanten Mehrwert für die Aktionäre.
Aviva plant, durch die Zusammenlegung der Unternehmen jährlich 125 Millionen Pfund zu sparen. Dies soll durch Abbau redundanter Stellen und die Integration der Back-Office-Systeme erreicht werden, wobei die Entlassung von 5 bis 7 Prozent der Belegschaft im Raum steht. Aviva hofft, Mitarbeiterverluste durch natürliche Abgänge zu mindern und auf den bestehenden 800 Stellenangeboten aufbauend.
Angesichts der enormen Marktstellung in den Bereichen Haus- und Kfz-Versicherungen wird der Deal voraussichtlich auch von den britischen Aufsichtsbehörden geprüft werden. Experten warnen, dass die Wettbewerbskommission CMA angesichts der aktuellen Lebenshaltungskrise einer tiefergehenden Untersuchung nicht abgeneigt sein könnte.