05. Dezember, 2024

Märkte

Autowende in Großbritannien: Der Abstieg des Benziners und der Aufstieg des Elektroautos

Autowende in Großbritannien: Der Abstieg des Benziners und der Aufstieg des Elektroautos

Der jüngste Bericht des Online-Marktplatzes Auto Trader zeigt einen bedeutenden Wandel auf den britischen Straßen: Die Zahl der Benzinautos hat ihren Höhepunkt überschritten und wird sich im kommenden Jahrzehnt nahezu halbieren. Derzeit rollen 18,7 Millionen Benzinfahrzeuge über die Straßen, doch bis 2034 soll diese Zahl auf 11,1 Millionen sinken. Gleichzeitig wird ein rasanter Anstieg der Elektrofahrzeuge prognostiziert, von derzeit 1,25 Millionen auf beeindruckende 13,7 Millionen.

Ian Plummer, der kaufmännische Direktor von Auto Trader, spricht von einem "echten Meilenstein" für das Vereinigte Königreich und erwartet eine grundlegende Veränderung im britischen Automobilsektor. Dennoch warnt er vor den kurzfristigen Herausforderungen, wie den anspruchsvollen Zielen für Elektrofahrzeuge, eingeschränkter Versorgung und Änderungen in den Finanzregeln.

Im nächsten Jahr soll der Marktanteil der Elektrofahrzeuge laut Einschätzungen auf 23 Prozent steigen – ein Wert, der unter dem Regierungsziel von 28 Prozent liegt. Bei Nichteinhaltung drohen empfindliche Strafzahlungen, doch die Hersteller können ihre Zielvorgaben durch bestimmte Flexibilitäten anpassen.

Bedenken äußern Autobauer und Händler, dass die hohen Preise für Elektrofahrzeuge Arbeitsplätze gefährden und manche Hersteller zwingt, Benzinmodelle zu rationieren, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen. Hierzu zählt auch Stellantis, Mutterkonzern von Vauxhall, der die Schließung seiner Produktionsstätte in Luton unter anderem den strikten Vorgaben zuschreibt.

Neben den wirtschaftlichen Faktoren bleibt "Reichweitenangst" ein großes Hindernis für viele potenzielle E-Auto-Besitzer, da die Ladeinfrastruktur weiterhin lückenhaft ist. Dennoch zeigt sich der Markt für Gebrauchtwagen stabil, mit steigender Beliebtheit von gebrauchten Elektrofahrzeugen. Die Preisschere zwischen Elektro- und Verbrennungsfahrzeugen schließt sich, und immer häufiger sind dreijährige bis fünfjährige E-Autos preislich mit ihren fossilen Pendants gleichauf oder gar günstiger.