21. November, 2024

Automobile

Verband der Automobilindustrie stellt sich gegen Verbrenner

Radikaler Kurswechsel im Sinne des Klimaschutzes: Der Verband der Automobilindustrie plädiert für das Ende fossiler Kraftstoffe – erneuerbare Alternativen sollen den Markt dominieren.

Verband der Automobilindustrie stellt sich gegen Verbrenner
Ende einer Ära: Der VDA schlägt vor, ab 2045 den Verkauf von Benzin und Diesel in Deutschland einzustellen, um den Weg für erneuerbare Kraftstoffe zu ebnen.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat eine weitreichende Forderung gestellt: Ab dem Jahr 2045 sollen Benzin und Diesel an deutschen Tankstellen nicht mehr erhältlich sein.

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Diese Ankündigung, die auf den ersten Blick überraschend erscheint, markiert einen radikalen Kurswechsel in der deutschen Autoindustrie, die bislang für die Interessen der Verbrennerfahrzeuge kämpfte.

Doch hinter dieser Forderung steckt eine klare Strategie: Die Förderung und Beschleunigung der Produktion von erneuerbaren Kraftstoffen, um die verbleibenden Verbrenner auf den Straßen mit klimafreundlichem Treibstoff zu versorgen.

Ein Blick auf die Zukunft der Verbrenner

Trotz der Bemühungen von EU und Bundesregierung, die Elektromobilität voranzutreiben, wird erwartet, dass im Jahr 2030 noch etwa 40 Millionen Verbrenner in Deutschland unterwegs sein werden.

Bis 2045 könnten es immer noch rund zehn Millionen sein. Die Frage, was diese Fahrzeuge in Zukunft tanken sollen, steht im Zentrum der aktuellen Diskussion.

Der VDA sieht in der Abschaffung fossiler Kraftstoffe einen notwendigen Schritt, um den Hochlauf erneuerbarer Alternativen wie E-Fuels und Biosprit voranzutreiben.

Wandel in der Automobilindustrie: Trotz der Prognose von 10 Millionen Verbrennern auf den Straßen bis 2045 drängt der VDA auf einen kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien.

Die Rolle erneuerbarer Kraftstoffe

Die Diskussion um erneuerbare Kraftstoffe ist jedoch nicht frei von Kontroversen. Während der VDA in E-Fuels eine Lösung für die verbleibenden Verbrenner sieht, sind Experten skeptisch.

„Nur mit einem Kurs, der technologieoffen alle Lösungspotenziale zulässt, kann Europa seine CO₂-Reduktionsziele erreichen“, sagt die VDA-Präsidentin Hildegard Müller. „Die Politik ist aufgefordert, Anreize für den Hochlauf erneuerbarer Energieträger festzuschreiben und somit Investitionen zu gewährleisten und zu fördern.“

Biodiesel aus alten Speiseölen ist derzeit teurer als herkömmlicher Diesel, und die Produktion von E-Fuels steckt noch in den Kinderschuhen. Zudem verbraucht die Herstellung dieser synthetischen Kraftstoffe deutlich mehr Strom als das Laden von Elektrofahrzeugen, was ihre Effizienz infrage stellt.

Dennoch sieht der VDA in der technologieoffenen Förderung aller potenziellen Lösungen die beste Möglichkeit, die CO₂-Reduktionsziele der EU zu erreichen.

Politische und wirtschaftliche Implikationen

Die Forderung des VDA könnte weitreichende Konsequenzen für die deutsche und europäische Automobilindustrie haben. Während Brüssel auf ein vollständiges Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 drängt, sieht der VDA in der Förderung erneuerbarer Kraftstoffe eine Möglichkeit, den Bestand an Verbrennerfahrzeugen klimafreundlich zu machen.

Dies würde jedoch erhebliche Investitionen in die Infrastruktur und Technologie erfordern, um E-Fuels in den nächsten Jahrzehnten zu einer wettbewerbsfähigen Alternative zu machen.

Ein potenzieller Wendepunkt für die Autoindustrie

Die Forderung nach einem Verkaufsstopp für Benzin und Diesel könnte ein Wendepunkt für die deutsche Autoindustrie sein. Sie signalisiert einen klaren Schritt in Richtung Klimaschutz, auch wenn die praktische Umsetzung und die wirtschaftlichen Auswirkungen noch ungewiss sind.

Die nächsten Jahre werden zeigen, ob erneuerbare Kraftstoffe tatsächlich das Potenzial haben, fossile Treibstoffe zu ersetzen, oder ob die Zukunft doch ausschließlich den Elektrofahrzeugen gehört.