30. September, 2024

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Automobilsektor vorerst ausgebremst: Stützungsmaßnahmen aus China machen Hoffnung

Automobilsektor vorerst ausgebremst: Stützungsmaßnahmen aus China machen Hoffnung

Die jüngste Erholungsphase der Automobilaktien hat vorbörslich einen empfindlichen Rückschlag erfahren. Grund dafür sind erneute Gewinnwarnungen aus der Branche. Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume musste nach Börsenschluss am Freitag die ohnehin schon gedämpften Gewinnaussichten nochmals senken. Das Unternehmen wird in diesem Jahr nicht so viele Autos verkaufen wie ursprünglich erhofft. Diese Nachricht ließ den Kurs auf der Handelsplattform Tradegate vorbörslich um fast zwei Prozent einbrechen im Vergleich zum Xetra-Schluss.

Der Analyst Romain Gourvil von Berenberg weist darauf hin, dass das Ausmaß der Prognosesenkung erheblich sei. Gleichwohl kam die Mitteilung für viele Experten weniger überraschend, da zuvor ähnliche Warnungen bereits von BMW und Mercedes-Benz erfolgten. Stephen Reitman von Bernstein Research betont jedoch, dass die Gründe bei Volkswagen und Mercedes-Benz absatz- und marktbedingt seien, während dies bei BMW anders erscheine.

Nicht nur Volkswagen, auch weitere Akteure in der Automobilindustrie haben Schwierigkeiten. Die Opel-Mutter Stellantis reduzierte ebenfalls ihren Gewinnausblick, hauptsächlich aufgrund von Problemen im US-Geschäft. Dies führte dazu, dass die Stellantis-Aktien im Tradegate-Handel um sechs Prozent absackten.

Laut Reitman sind die neuen Ziele von Volkswagen für das Management nützlich, um die drastischen Sparmaßnahmen zu untermauern. Anfang September hatte das Unternehmen mögliche Werksschließungen und Entlassungen angekündigt, was die Aktie auf ein Tief seit dem Corona-Crash absinken ließ.

Es gibt jedoch einen Hoffnungsschimmer für die Branche: Die chinesische Regierung hat umfangreiche Stützungsmaßnahmen versprochen, die den Autoverkäufen auf diesem essenziellen Markt neuen Antrieb verleihen könnten. Infolgedessen hatten sich die VW-Aktien zuletzt um fast 12 Prozent von ihrem Tiefstand erholt.

Die Aktien der anderen drei DAX-Autobauer mussten am Montag vorbörslich ebenfalls einen Teil ihrer jüngsten Gewinne abgeben. Für Mercedes-Benz, BMW und Porsche AG ging es um bis zu 1,2 Prozent nach unten. Die Titel der VW-Holding Porsche SE sanken um 2,1 Prozent, nachdem das Analysehaus Stifel die Kaufempfehlung gestrichen hatte.