Die Automobilindustrie steht vor einer tiefgreifenden Transformation, wie aus der neuesten Studie des IBM Institute for Business Value hervorgeht. Laut der Erhebung, die auf 1230 Interviews mit Führungskräften aus neun Ländern basiert, werden bis zum Jahr 2035 rund 80% der Neufahrzeuge über eine zumindest teilweise elektrifizierte Antriebsstrang verfügen.
Ein entscheidender Aspekt auf dem Weg dorthin ist die Entwicklung softwaredefinierter Fahrzeuge (SDVs). Diese sollen den Markenwert künftig nicht mehr allein durch die anfänglichen Merkmale bestimmen. Vielmehr wird er langfristig durch das Anbieten herausragender Kundenerlebnisse und neuer, abonnierbarer Dienstleistungen gesteigert. Der Softwareanteil in Forschungs- und Entwicklungsbudgets soll daher bis 2035 signifikant ansteigen – von derzeit 21% auf beeindruckende 58%.
Doch der Weg zur vollständigen Digitalisierung der Fahrzeuge ist gespickt mit Herausforderungen. Die traditionelle Fahrzeugarchitektur, die separate elektronische Steuerungseinheiten für unterschiedliche Fahrzeugfunktionen vorsieht, erweist sich als nicht zukunftstauglich. Fast vier Fünftel der Befragten sehen in der Trennung von Software und Hardware eine der größten technischen Hürden. Hinzu kommt, dass die stark mechanische Unternehmenskultur den Umstieg auf softwarebasierte Produktentwicklung erschwert.