Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Importzölle anzuheben, sorgt für Unruhe in der Automobilindustrie. Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), warnte auf einer Pressekonferenz vor den inflationstreibenden Auswirkungen dieser Pläne auf den US-amerikanischen Markt. Sie betonte, dass Trump im Wahlkampf versprochen habe, die Inflation zu senken, und plädierte für weitere Gespräche zu diesem Thema. Trotz seines Amtsantritts hat Trump bisher keine umfassenden Zölle eingeführt, behält sie jedoch als Option bei. Besonders betroffen könnten Kanada und Mexiko sein, für die bereits Zölle von 25 % ab Februar im Raum stehen. Internationale Automobilhersteller produzieren in Mexiko für den US-Markt und sind stark in die dortigen Lieferketten eingebunden. Große Zulieferer wie Bosch und Continental suchen bereits nach Lösungen, um die Auswirkungen potenzieller Zölle abzumildern. Doch die Sorge bleibt, dass US-Zölle auf mexikanische Autoimporte sowohl amerikanische als auch europäische, japanische und südkoreanische Hersteller und Zulieferer schädigen könnten. In Asien sanken die Aktien von Honda, Mazda, Hyundai und Kia, die ebenfalls in Mexiko produzieren. In Europa verloren Volkswagen und Stellantis an Wert, da sie besonders anfällig gegenüber Zöllen auf mexikanische Produktion sind. Volkswagen äußerte sich besorgt über die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen auf die amerikanischen Verbraucher und die internationale Automobilindustrie, stellte aber seine geplanten Investitionen von über zehn Milliarden Dollar in die USA heraus. Die Automobilhersteller verhandeln intensiv mit Trumps Team, um Zollerhebungen zu verhindern. Stellantis-Vorsitzender John Elkann hielt sich mehrere Tage in Washington auf, um mit Trump und seiner Regierung zu sprechen. Er war bei der Amtseinführung Trumps anwesend und führte Gespräche über eine zollfreie Zukunft der Branche. Volkswagen ist ebenfalls im Dialog mit der Trump-Administration. Der VDA betont den Einsatz der deutschen Hersteller für die USA: Sie betreiben Produktionsstätten in republikanischen Staaten und tragen durch ihre Netzwerke zu Wachstum und Wohlstand bei. Sollte es zu Zöllen kommen, müssen Maßnahmen überdacht werden, um darauf zu reagieren.