24. Dezember, 2024

Wirtschaft

Autoindustrie im Umbruch: Fusion von Honda, Nissan und Mitsubishi in Planung

Autoindustrie im Umbruch: Fusion von Honda, Nissan und Mitsubishi in Planung

Die japanischen Automobilhersteller Honda und Nissan ziehen eine Fusion in Betracht und planen, Mitsubishi Motors einzubinden, um den Wettbewerb auf dem hart umkämpften Elektrofahrzeugmarkt zu stärken. Auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz verkündeten die drei Unternehmen den Beginn von Gesprächen über eine mögliche Zusammenlegung.

Honda und Nissan, die auf den Plätzen zwei und drei der größten japanischen Autobauer rangieren, streben an, die Verhandlungen bis Juni 2025 abzuschließen. Eine finale Entscheidung von Mitsubishi Motors bezüglich der Beteiligung soll bis Ende Januar getroffen werden. Eine mögliche Holding-Gründung könnte bereits im August 2026 erfolgen, was das Trio zum drittgrößten Autokonzern weltweit machen würde, direkt hinter Toyota und Volkswagen. Dies würde sie in die Lage versetzen, sich wesentlichen Herausforderungen durch Tesla und chinesische Elektrofahrzeughersteller besser zu stellen.

Die Schwierigkeiten der japanischen Autobauer im globalen Elektromobilitätsrennen sind bekannt. In den Märkten USA und China stehen Tesla und BYD besonders stark unter den Top-Performern. Besonders Nissan hat auf dem chinesischen Markt mit rückläufigen Verkaufszahlen zu kämpfen.

Honda und Nissan hatten erstmals im März eine Kooperation für die Entwicklung von Elektrofahrzeugen und Softwaretechnologien angekündigt, um Kosten zu senken und ihre Marktstellung zu festigen. Im August trat Mitsubishi Motors den Gesprächen bei. "Wir prüfen die Schaffung signifikanter Synergien zwischen beiden Unternehmen in unterschiedlichen Bereichen", erklärte Hondas Chef Toshihiro Mibe.

Die wirtschaftliche Situation setzt Nissan unter Druck. Das Unternehmen kündigte im November die Streichung von rund 9.000 Arbeitsplätzen weltweit und eine Reduzierung der Produktionskapazitäten um 20 Prozent an. Die Gewinnprognose wurde erneut gesenkt – von ursprünglich 500 Milliarden Yen auf nunmehr 150 Milliarden Yen. Diese Lage ist kein Einzelfall, denn viele Automobilhersteller wie Volkswagen, Bosch, Schaeffler und Mercedes-Benz haben in den letzten Monaten ihre Sparprogramme verschärft und teilweise massive Stellenkürzungen angekündigt.