07. Juli, 2024

Wirtschaft

Autohandel kritisiert vorläufige Strafzölle auf chinesische Elektroautos

Autohandel kritisiert vorläufige Strafzölle auf chinesische Elektroautos

Der deutsche Autohandel begegnet den von der EU-Kommission verhängten vorläufigen Strafzöllen auf chinesische Elektroautos mit großer Skepsis. Diese Maßnahme sende das falsche Signal für den dringend benötigten Hochlauf der Elektromobilität aus, wie Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), betont. Peckruhn fügt hinzu, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher dadurch tiefer in die Tasche greifen müssen, während der Wettbewerbsdruck auf europäische Hersteller nachlässt. Diese Dynamik könnte die ohnehin getrübte Kauflaune weiter verschlechtern, zumal die Zulassungszahlen für Elektrofahrzeuge seit dem Ende des Umweltbonus im sechsten Monat in Folge stark rückläufig sind. Zudem sehen sich Autohändler, die in den Verkauf chinesischer Marken investiert haben, vor finanziellen Herausforderungen. Diese Strafzölle könnten sich als „Schlag ins Kontor“ erweisen, wie Peckruhn kritisch anmerkt. Zusätzlich fürchte der ZDK eine mögliche Gegenreaktion aus China. Die Zölle, die zunächst nur vorläufig und ab Freitag wirksam sind, resultieren aus einer Untersuchung der EU-Kommission. Diese hatte ermittelt, dass die gesamte Wertschöpfungskette für Elektroautos in China stark subventioniert wird und daraus eine unmittelbar bevorstehende Schädigung der Industrie in der EU droht. Den Angaben der Kommission zufolge sind chinesische Elektroautos im Schnitt rund 20 Prozent günstiger als ihre in der EU hergestellten Pendants. Die endgültige Einführung der Strafzölle soll binnen vier Monaten beschlossen werden, sofern China keine Zugeständnisse macht. Bis dahin müssen die Zölle noch nicht gezahlt werden; es sind lediglich Sicherheitsleistungen zu hinterlegen.