Drei prominente EU-Mitglieder, Deutschland, Italien und die Tschechische Republik, haben sich Berichten zufolge dafür ausgesprochen, die geplanten finanziellen Sanktionen gegen Autohersteller, die ab 2025 die EU-Emissionsziele nicht erreichen, auszusetzen. Nach einem Gipfel der EU-Staatschefs betonte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, dass zusätzliche Strafen die Investitionen in Elektrofahrzeuge (EVs) behindern würden.
Scholz argumentierte, dass die Hersteller zwar neue Elektrofahrzeuge auf den Markt bringen, die Verbraucher jedoch nicht zum Kauf gezwungen werden sollten. Er unterstrich die Komplexität der Angelegenheit und äußerte Vertrauen in die Findung einer Lösung. Zudem unterstützte er die Initiative der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, einen "strukturierten Dialog" mit der Automobilindustrie anzustoßen, dessen Ergebnisse beim EU-Gipfeltreffen im März 2025 diskutiert werden sollen.
Ebenso drängen die Staatsoberhäupter Italiens und Tschechiens laut Medienberichten mit diplomatischem Schutz auf die Abschaffung der Strafen bei verfehlten CO₂-Zielen. Die Automobilindustrie könnte laut Schätzungen Strafen in Höhe von 15 Milliarden Euro riskieren, mit einem besonderen Risiko für Volkswagen als potenziell am stärksten betroffenem Unternehmen.
Die Branche fürchtet Werksschließungen und Arbeitsplatzverluste aufgrund vielfältiger Herausforderungen, darunter geringere Nachfrage, Konkurrenz aus China und träge Verkäufe von Elektrofahrzeugen. Auch Frankreich hat sich dem Appell angeschlossen und schlägt vor, die CO₂-Ziele beizubehalten, jedoch eine Lösung zu finden, um Strafen im kommenden Jahr zu vermeiden.
Österreich, Bulgarien, Rumänien und die Slowakei haben indes darum gebeten, die CO₂-Reduktionspolitik der EU für Autos zu überdenken. Schweden, die Heimat von Volvo, bleibt eines der wenigen Länder, die die Durchsetzung der Strafen unterstützen.