08. Oktober, 2024

Wirtschaft

Autoboom in Deutschland: Mehr Wagen, weniger Fahrt

Autoboom in Deutschland: Mehr Wagen, weniger Fahrt

zumindest was den Besitz von Fahrzeugen angeht. Ein Bericht des Statistischen Bundesamts enthüllt, dass zum Jahresbeginn 2024 rund 580 Autos auf jeweils 1.000 Einwohner kommen. Dennoch bewegt sich das Rekordniveau von 583 Autos im Jahr 2022 nicht. Überraschend ist jedoch, dass trotz des beeindruckenden Wachstums auf den Straßen weniger Auto gefahren wird: Das Kraftfahrtbundesamt meldet für 2023 eine Gesamtkilometerleistung der Autos von 591 Milliarden – ein Rückgang, der das fünfte Jahr in Folge markiert.

Ferdinand Dudenhöffer, ein namhafter Branchenexperte, sieht das Potenzial der Autobranche noch lange nicht ausgeschöpft. Der wachsende Fahrzeugbestand wird von technologischen Innovationen wie autonomem Fahren und Elektroantrieb beflügelt. Auch halten die Fahrzeuge heutzutage deutlich länger – sie erreichen ein Durchschnittsalter von 10,3 Jahren, ein Beweis für die gesteigerte Langlebigkeit moderner Autos.

In der Diskussion um die Notwendigkeit eines ausgeglichenen Verkehrsmixes zeigt sich Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management entschlossen. Er betont, dass Deutschland seinen eigenen Weg zwischen der Autodichte der USA und den Transportgewohnheiten in Europa finden muss. Vor allem die Entwicklung neuer Straßen sei von entscheidender Bedeutung, ebenso wie der Ausbau von Schienen und Bahnhöfen.

Regionale Disparitäten zeichnen das Bild der deutschen Auto-Landschaft. Während in Berlin, Hamburg und Bremen der Fahrzeugbestand eher moderat ist, prunkt das Saarland mit der höchsten Autodichte. Ein Unterschied zwischen Ost und West setzt sich fort: Alle ostdeutschen Flächenländer liegen unter dem Bundesdurchschnitt, während ihre westlichen Nachbarn den Maßstab anheben.