Abflachende Auftragslage
In der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden, wo die Zukunft der Mobilität in Form von Elektroautos Gestalt annimmt, zeigt sich ein weniger optimistisches Bild: Die Industrie in Deutschland, insbesondere die Autobauer, startet mit dünneren Auftragsbüchern ins neue Jahr.
Der Rückgang der Bestellungen um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat deutet auf eine abkühlende Nachfrage hin.
Ein vorübergehendes Hoch lässt nach
Der positive Schwung durch Großaufträge, wie sie Ende des Vorjahres noch zu verzeichnen waren, hat nachgelassen.
„Ohne positive Sondereinflüsse ist der Bestand schwupps wieder im Abwärtstrend“, so die Analyse von Alexander Krüger, Chefvolkswirt der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe.
Die globale Wirtschaftslage und strukturelle Herausforderungen setzen der deutschen Industrie zu.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Im Automobilsektor sanken die Auftragsbücher im Januar um 3,5 Prozent, ein signifikanter Rückgang. Einen Rückgang verzeichnete auch der Maschinenbau, wenngleich mit 1,2 Prozent weniger drastisch. Ein Silberstreif am Horizont ist der Bereich der Elektronik- und Datenverarbeitungsgeräteherstellung, der ein Plus von 1,8 Prozent verbuchen konnte.
Die Reichweite der Auftragsbestände
Interessant ist auch ein Blick auf die Reichweite der Auftragsbestände, die im Januar leicht auf 6,9 Monate fiel. Dies bedeutet, die Industrie könnte bei gleichbleibendem Umsatz und ohne neue Aufträge knapp sieben Monate weiterproduzieren. Besonders die Investitionsgüterhersteller verzeichnen mit 9,2 Monaten eine hohe Reichweite, was auf eine nachlassende Nachfrage hindeutet.
Die aktuelle Lage ist ein klares Signal, dass sich die deutsche Industrie, allen voran die Autobauer, auf herausfordernde Zeiten einstellen muss. Die rückläufigen Bestellungen und die zunehmende Reichweite der Auftragsbestände sind Symptome eines schwierigen Marktumfelds.