Japans Automobilindustrie steht vor einem potenziellen Umbruch, da Honda und Nissan laut Insiderinformationen über eine tiefgreifende Zusammenarbeit oder gar eine Fusion verhandeln. Getrieben wird diese Überlegung durch den wachsenden Druck der Konkurrenz von Tesla und chinesischen Automobilherstellern, was die Branche zu einer grundlegenden Neustrukturierung bewegt. Gemeinsam wären die beiden Unternehmen die drittgrößte Autoallianz der Welt – hinter Branchengrößen wie Toyota und Volkswagen. Honda allein verkaufte im letzten Jahr weltweit 3,98 Millionen Fahrzeuge, während Nissan auf vorläufige 3,37 Millionen Einheiten kam. Zusammengenommen übertrafen ihre Verkäufe im Jahr 2023 die von Hyundai und Kia, die bislang die Position als drittgrößte Gruppe innehaben. In Sachen Produktion waren die japanischen Autobauer ebenso fleißig: Honda fertigte 2022 rund 4,19 Millionen Autos, Nissan 3,44 Millionen. Auch hinsichtlich der Mitarbeiterzahlen beeindrucken sie: Honda beschäftigt weltweit knapp 195.000 Menschen, Nissan etwa 134.000. Die Marktkapitalisierung der beiden Unternehmen beträgt zusammengerechnet rund 54 Milliarden Dollar – eine Größenordnung, die den Zusammenschluss von Fiat Chrysler und PSA zu Stellantis übertrifft. Honda generiert einen Großteil seines Umsatzes in den USA, wo ein Drittel der 2023er-Verkäufe stattfand. Darüber hinaus spielen China und Japan eine wichtige Rolle. Nissan hingegen hat seinen stärksten Absatz ebenso in Nordamerika und China. In puncto Elektrifizierung hat Honda ambitionierte Ziele: Ab 2040 sollen nur noch Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge verkauft werden. Bereits bis 2030 sollen 40% der Neuwagen aus diesen Kategorien stammen. Nissan plant, bis dahin 60% seines Absatzes mit E-Fahrzeugen und Hybriden zu bestreiten.