Länder weltweit blicken gespannt auf Australiens strikte Maßnahmen zum Schutz von Kindern vor den Gefahren des Internets und sozialen Medien. Diese Maßnahmen reichen von der Einwilligungspflicht der Eltern bis hin zu Mindestaltergrenzen, während die Diskussion um geeignete Lösungen international intensiv geführt wird. Experten für Kindersicherheit, ebenso wie Eltern und Jugendliche, bewerten Australiens Ansatz positiv. Sie betonen, dass es wichtig sei, junge Menschen vom Bildschirm weg zu echten menschlichen Interaktionen zurückzuführen, wie Julie Scelfo, Gründerin der Initiative Mothers Against Media Addiction, hervorhebt. Soziale Medien stehen bereits seit ihrer Einführung wegen ihrer Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Kindern, wie Depressionen und Angstzustände, in der Kritik. Dennoch stoßen die strikten Regelungen auf Widerspruch. Kritiker wie Paul Taske von der Lobbygruppe NetChoice verurteilen das Gesetz als schweren Eingriff in die Meinungsfreiheit, während David Inserra vom Cato Institute in einem Blogbeitrag warnt, dass keine Altersverifizierung sowohl Sicherheit als auch Privatsphäre ohne Nebenwirkungen gewährleisten könne. Ein vergleichbarer Diskurs findet sich auch in Europa und den USA wieder, mit Initiativen wie Großbritanniens Smartphone-Boykott oder Norwegens geplanter Social-Media-Sperre für unter 15-Jährige. Die Diskussion in den USA ist im Rahmen des geplanten Kids Online Safety Act besonders intensiv, dessen Fortschritt jedoch zum Erliegen gekommen ist. Während einige Bundesstaaten altersbezogene Verifikationsgesetze bereits verabschiedet haben, befinden sich diese noch in rechtlichen Auseinandersetzungen. Übergeordnet bleibt die Frage: Welche unbeabsichtigten Folgen könnten so weitreichende Eingriffe haben? Die Debatte ist zwar kontrovers, unterstreicht jedoch die globale Suche nach praktikablen Lösungen im digitalen Zeitalter.