Die australische Regierung hat Softwaretester engagiert, um die Durchsetzung eines weltweit einzigartigen Verbots von sozialen Medien für Teenager zu untersuchen. Diese Tester, die bereits in Verteidigungs- und Wahlprojekten tätig waren, stützen sich auf eine einzigartige Erfahrung: die Erziehung ihrer eigenen Kinder im digitalen Zeitalter. Andrew Hammond, General Manager des Technologieunternehmens KJR, betonte, dass trotz der bisherigen Projekte das Gespür und die Erfahrung im Umgang mit der Trickserei der eigenen Kinder von großer Bedeutung seien.
Im Mittelpunkt der Studie, die ab Januar bis März an ca. 1.200 zufällig ausgewählten Australiern durchgeführt wird, stehen verschiedene Methoden zur Altersverifikation. Diese umfassen unter anderem biometrische Analysen und den Abgleich von E-Mail-Adressen. Das Projekt wird von der britischen Beratungsfirma Age Check Certification Scheme geleitet, die im Jahr 2025 Empfehlungen für Gesetze und Technologiekonzerne abgeben soll, wie minderjährige Nutzer besser geschützt werden können.
Ab Ende 2025 müssen soziale Medien wie Instagram, X, TikTok und Snapchat nachweisen, dass sie Nutzern unter 16 Jahren den Zugang erschweren, andernfalls drohen hohe Geldstrafen. YouTube, eine weitverbreitete Lernplattform, bleibt hiervon ausgenommen. Kritiker, darunter auch Mitglieder der konservativen Opposition, warnen vor der Sammlung persönlicher Daten, während die australische Kommunikationsministerin betonte, dass keine persönlichen Informationen an Unternehmen weitergegeben werden sollen.
Das Ziel dieser Maßnahmen ist die dringendere Kontrolle des Zugangs von Jugendlichen zu potenziell schädlichen Plattformen, insbesondere nachdem interne E-Mails von Meta im Jahr 2021 bekannt wurden, die deren schädlichen Einfluss auf junge Nutzer vermuten ließen. Die größte Herausforderung bleibt die Balance zwischen Datenschutz, Präzision und Benutzerfreundlichkeit der Technologien zur Altersverifizierung. Anbieter wie Yoti haben ihre Erkennungsgenauigkeit zwar verbessert, dennoch ist die perfekte Lösung noch nicht gefunden.