25. November, 2024

Politik

Australische Gesetzespläne für Social-Media-Beschränkungen: Tech-Industrie ruft zur Besonnenheit auf

Australische Gesetzespläne für Social-Media-Beschränkungen: Tech-Industrie ruft zur Besonnenheit auf

In einer lebhaften Debatte im australischen Parlament sorgt ein geplantes Gesetz, das Kindern unter 16 Jahren den Zugang zu sozialen Medien verbieten soll, für Kontroversen. Sunita Bose, Geschäftsführerin der Digital Industry Group, hat sich entschieden gegen eine übereilte Einführung der Regelung ausgesprochen und argumentiert, dass eine fundierte Entscheidung erst nach Abschluss einer Regierungsprüfung zu Technologien zur Altersverifikation im kommenden Juni getroffen werden sollte.

Das vorgeschlagene Gesetz würde soziale Plattformen mit Bußgeldern von bis zu 50 Millionen australischen Dollar konfrontieren, sollten sie systematisch darin versagen, junge Nutzer auszuschließen. Geplant ist, dass das Gesetz ein Jahr nach seiner Verabschiedung in Kraft tritt, um Tech-Unternehmen Zeit zur Entwicklung von Lösungen zu geben, die auch den Datenschutz der Benutzer gewährleisten.

Während der Anhörung sah sich Bose auch scharfer Kritik durch Senatoren wie Ross Cadell und Jacqui Lambie ausgesetzt. Fragen wurden laut, warum Kinder trotz vorhandener Altersgrenzen weiterhin Zugang zu den Plattformen erhielten und warum Algorithmen nicht effektiver genutzt würden, um den Kindern den Zugang zu schädlichen Inhalten zu verwehren. Bose wies darauf hin, dass die bestehenden Maßnahmen zur Filterung der Inhalte bereits funktionierten, räumte jedoch ein, dass Verbesserungsbedarf bestehe.

Nichtsdestotrotz warnte Bose eindringlich vor dem Risiko, dass solche Verbote Kinder in unsichere Online-Umgebungen treiben könnten. Diese Aussage wurde von Oppositionellen heftig kritisiert, einige warfen ihr vor, die Interessen der großen Tech-Konzerne über die Sicherheit der jungen Nutzer zu stellen.