Der australische Finanzmarktregulator ASIC hat rechtliche Schritte gegen Cbus Super, einen der führenden Rentenfonds des Landes, eingeleitet. Der Vorwurf: Wesentliche Verzögerungen bei der Bearbeitung von Todesfallleistungen und Versicherungsansprüchen, die sich über mehr als ein Jahr erstreckten. Diese Versäumnisse haben nach Angaben der Behörde zu einem erheblichen finanziellen Schaden von geschätzten 20 Millionen Australischen Dollar geführt und mehr als 10.000 Betroffene in Mitleidenschaft gezogen.
Der in der Bau- und Konstruktionsbranche angesiedelte Superfonds sieht sich zudem mit einer unabhängigen Untersuchung seiner Beziehungen zu einer in Vorwürfe verwickelten Gewerkschaft konfrontiert. ASIC kritisiert, dass Cbus das Ausmaß der Auswirkungen auf seine Mitglieder nicht ausreichend bewertet habe, als die Probleme durch einen externen Administrator aufgedeckt wurden.
Sarah Court, stellvertretende Vorsitzende von ASIC, betonte die Tragweite solcher Verzögerungen, die Familien in ohnehin belastenden Situationen enorm beeinträchtigen. Der Fall ist der jüngste in einer Reihe von Auseinandersetzungen in Australiens boomenden Pensionssektor, der von wachsenden Kundenerwartungen und der Notwendigkeit einer optimierten Verwaltung geprägt ist. Bereits im vergangenen Jahr ging ASIC gegen AustralianSuper vor, den größten Rentenfonds des Landes, aufgrund unrechtmäßig erhobener Gebühren.
Cbus reagierte mit Bedauern auf die Vorwürfe und hat Maßnahmen zur Entschädigung der betroffenen Mitglieder ergriffen. Der Fonds ist bemüht, in Zusammenarbeit mit der Aufsichtsbehörde den Konflikt durch alternative Konfliktlösungsverfahren beizulegen, um langwierige Gerichtsverfahren zu vermeiden. Mit einer aufrichtigen Entschuldigung versprach der Rentenfonds, die Bearbeitungsprozesse in Zukunft erheblich zu verbessern.