Die australische Regierung hat ein Gesetz zurückgezogen, das soziale Plattformen mit Bußgeldern von bis zu fünf Prozent ihres weltweiten Umsatzes bedroht hätte, wenn sie die Verbreitung von Desinformationen nicht unterbinden. Das von der Labor-Regierung unterstützte Gesetz hätte der Australian Communications and Media Authority ermöglicht, durchsetzbare Regeln für Fehlinformationen auf digitalen Plattformen zu schaffen. Kommunikationsministerin Michelle Rowland erklärte, dass das Gesetz eine beispiellose Transparenz eingeführt hätte, um große Technologiekonzerne für ihre Systeme und Prozesse zur Eindämmung schädlicher Fehlinformationen zur Rechenschaft zu ziehen. Doch im Licht öffentlicher Stellungnahmen und Gespräche mit Senatoren stellte Rowland fest, dass das Gesetz keine Chance auf Verabschiedung im Senat hat. Die überarbeitete Gesetzesversion wurde im September eingeführt und stieß auf den Widerstand von Elon Musk, dem Besitzer von X (ehemals Twitter), der sie mit dem Wort 'Faschisten' kritisierte. Zudem äußerte sich der Schatten-Kommunikationsminister David Coleman scharf gegen das Gesetz, da er befürchtete, es würde Plattformen zur Unterdrückung der Meinungsfreiheit zwingen, um Geldstrafen zu vermeiden. Coleman bezeichnete das Gesetz als 'schockierenden Angriff auf die freie Meinungsäußerung' und forderte den Premierminister dazu auf, jede zukünftige Version dieser Gesetzgebung auszuschließen. Gleichzeitig rief Rowland zur Unterstützung des Parlaments für andere Vorschläge auf, um demokratische Institutionen zu stärken und die Australier online zu schützen. Dazu zählen Gesetze, die sich auf Deepfakes, 'Wahrheit in politischen Werbeanzeigen' bei Wahlen und die Regulierung von KI konzentrieren. Premierminister Anthony Albanese verfolgt zudem einen Plan, soziale Medien für Kinder unter 16 Jahren zu verbieten.