Australien setzt mit einem wegweisenden Gesetz ein starkes Signal für den Jugendschutz im digitalen Raum: Das Verbot für Kinder unter 16 Jahren, Konten auf sozialen Medien zu haben, hat die letzte Hürde genommen und wird bald als weltweit erstes Gesetz dieser Art in Kraft treten. Netzwerke wie TikTok, Facebook (META), Snapchat (SNAP), Reddit, X und Instagram könnten bei Verstößen gegen das Gesetz mit Geldstrafen von bis zu 50 Millionen Australischen Dollar konfrontiert werden. Nachdem der Senat das Gesetzespaket mit 34 zu 19 Stimmen verabschiedet hatte, gab es auch im Repräsentantenhaus eine überwältigende Zustimmung mit 102 zu 13 Stimmen. Während das Repräsentantenhaus noch einige Änderungen aus dem Senat bestätigen muss, gilt dies als Formsache, da die Regierung bereits ihre Unterstützung zugesagt hat. Den betroffenen Plattformen wird eine Frist von einem Jahr eingeräumt, um die notwendigen Maßnahmen zur Umsetzung zu ergreifen. Ein zentrales Anliegen der Änderungen sind erweiterte Datenschutzbestimmungen. Soziale Medien können nicht verlangen, dass Nutzer amtliche Ausweisdokumente wie Reisepässe oder Führerscheine vorlegen. Auch eine Verifizierung über ein digitales ID-System der Regierung ist untersagt. Die Meinungen zu dieser Gesetzesänderung sind jedoch geteilt. Während viele Politiker den Schutz der Jugend betonen, äußern Kinder- und psychische Gesundheitsorganisationen Bedenken hinsichtlich möglicher negativer Folgen. Ein prominenter Kritiker, Senator David Shoebridge von der Grünen Partei, warnt vor sozialer Isolation gefährdeter Kinder, die soziale Medien als Unterstützung nutzen. Sen. Maria Kovacic von der Opposition hingegen betont die Notwendigkeit des Gesetzes und fordert mehr Verantwortung von den Unternehmen. Ein besonders bewegender Beitrag kam von Sonya Ryan, die durch den tragischen Verlust ihrer Tochter Carly eine prominente Verfechterin für Onlinesicherheit geworden ist. Sie sieht in dem Gesetz einen entscheidenden Schritt zum Schutz der Kinder.