16. Dezember, 2024

Wirtschaft

Australiens Haushalt unter Druck: Schwäche der chinesischen Wirtschaft trifft auf boomendes Rohstoffgeschäft

Australiens Haushalt unter Druck: Schwäche der chinesischen Wirtschaft trifft auf boomendes Rohstoffgeschäft

Australien spürt die Auswirkungen einer schwächeren chinesischen Konjunktur und plant, seine Haushaltsschätzungen um 8,5 Milliarden australische Dollar (5,4 Milliarden US-Dollar) in den nächsten vier Jahren zu kürzen. Der Rückgang ist auf erwartete niedrigere Einnahmen aus dem Bergbausektor zurückzuführen, wie der australische Finanzminister Jim Chalmers am Montag ankündigte.

Chalmers betonte, dass das langsamere Wachstum in China erhebliche Folgen für die australische Wirtschaft in den kommenden Jahren haben werde. Die überarbeiteten Haushaltsprognosen werden am Mittwoch veröffentlicht und prognostizieren einen Rückgang der erwarteten Exporterlöse im Bergbausektor um 100 Milliarden australische Dollar bis 2028.

Grund dafür sind die schwachen Eisenerzpreise und die geringeren Exportvolumina von Mineralien nach China. Das Handelsverhältnis zu China bleibt im Fokus, da Peking 2020 eine Reihe von Sanktionen gegen australische Güter wie Kohle, Wein und Meeresfrüchte verhängt hatte. Trotz dieser Herausforderungen blieb China der größte Handelspartner Australiens, da es stark auf die natürlichen Ressourcen des Landes angewiesen ist.

China machte 2023 fast ein Drittel der australischen Exporte aus, obwohl der Anteil seit 2020 gesunken ist. Dies entspricht laut UBS immer noch acht Prozent des australischen Bruttoinlandsprodukts. Die schwächere chinesische Wirtschaft hat die Preise für Rohstoffe wie Eisenerz und Lithium beeinträchtigt, was sich auf den einflussreichen Bergbausektor Australiens ausgewirkt hat, der jedoch optimistisch bleibt, dass die Nachfrage aus aufstrebenden Sektoren wie erneuerbare Energien den Rückgang der Bautätigkeit in China kompensieren könnte.

Das Wachstum der australischen Wirtschaft hat sich in diesem Jahr verlangsamt, was hauptsächlich auf schwache Konsumausgaben und rückläufige Produktivität zurückzuführen ist. Der BIP-Zuwachs im dritten Quartal blieb hinter den Erwartungen zurück und wirft Fragen zur Widerstandsfähigkeit der australischen Wirtschaft auf.

Chalmers hob hervor, dass sich Australiens Handelsbeziehungen mit anderen Ländern im Laufe der Zeit weiterentwickeln werden. Er lobte die "beeindruckende Transformation" der chinesischen Wirtschaft, vor allem in konsumorientierten Branchen, und zeigte sich optimistisch, dass Australien weiterhin von der "sehr produktiven und wohlhabenden Beziehung zu China" profitieren werde.