In einer Mischung aus Besorgnis und Kritik haben große Technologieunternehmen, darunter Meta, TikTok und Google, die geplante australische Gesetzgebung scharf kritisiert, die Kindern unter 16 Jahren den Zugang zu sozialen Medien verbieten soll. Diese Unternehmen stehen nun vor einem politischen Konflikt, während die australische Regierung bestrebt ist, das Gesetz noch in dieser Woche durch das Parlament zu bringen.
Das vorgeschlagene Gesetz sieht vor, dass alle großen sozialen Medienplattformen, darunter Facebook, Instagram, Snapchat und Reddit, Konten für unter 16-Jährige verbieten, selbst wenn elterliche Genehmigungen vorliegen. Den Plattformen obliegt es, dieses Verbot durchzusetzen, anderenfalls drohen Strafen von bis zu 50 Millionen australische Dollar.
Eine entscheidende Herausforderung bleibt die unklare Umsetzung der Altersverifizierungstechnologie. Kommunikationsministerin Michelle Rowland versicherte, dass keine persönlichen Identifikationen hochgeladen werden müssen, jedoch blieb das genaue Verfahren unbenannt.
Das australische Oberhaus führt zurzeit eine kurze Untersuchung des Gesetzes durch, mit einem Berichtstermin am Dienstag. Angesichts der Unterstützung der Mitte-Rechts-Opposition scheint die Verabschiedung des Gesetzes nahezu sicher.
In Stellungnahmen warnen die Technologieriesen vor ungewollten negativen Folgen der hastig entworfenen Gesetzgebung. TikToks ANZ-Direktorin Ella Woods-Joyce bezeichnete den Entwurf als "übereilt" und "unpraktikabel". Meta kritisierte die Missachtung praktischer Realitäten der Altersüberprüfungstechnologie, während Google ähnliche Bedenken äußerte.
Elon Musks X Corp äußerte "ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Gesetzmäßigkeit" des Gesetzesvorschlags, was möglicherweise zu rechtlichen Anfechtungen führen könnte. Die Firma hat in der Vergangenheit wiederholt die australische Regierung vor Gericht gezogen, um Maßnahmen zur Beschränkung von sozialen Medien anzufechten.