Im australischen Einzelhandel verzeichnen die Umsätze im Oktober einen unerwarteten Anstieg, was auf die positiven Effekte der jüngsten Steuererleichterungen und das gestiegene Vertrauen der Verbraucher in stabile Zinssätze zurückzuführen ist. Laut den aktuellen Daten des Australischen Statistikamtes (ABS) legten die Einzelhandelsumsätze im Oktober um 0,6% im Vergleich zum Vormonat zu, nachdem im September lediglich ein Anstieg von 0,1% beobachtet wurde. Analysten hatten ursprünglich lediglich mit einem Plus von 0,4% gerechnet.
Im Jahresvergleich stiegen die Umsätze um 3,4% auf 36,7 Milliarden australische Dollar, was rund 23,9 Milliarden US-Dollar entspricht. Das ABS wies darauf hin, dass einige Einzelhändler bereits im Vorfeld der Black Friday-Aktionstage mit Rabatten warben. Der Leiter der Wirtschaftsstatistik des ABS, Robert Ewing, erläuterte, dass der Anstieg der Ausgaben durch Online-Rabatte angetrieben wurde, während auch mehr Geld in elektronische Produkte wie Fernseher und andere audiovisuelle Geräte floss.
Positiv wirkte sich zudem die Verlangsamung der Inflation sowie die umfangreichen Einkommenssteuerkürzungen aus. Das Konsumentenvertrauen verzeichnete im November den zweiten Monat in Folge einen Anstieg und erreichte den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Die Reserve Bank of Australia (RBA) hatte mit einem Wiederaufleben der Verbraucherausgaben in diesem Jahr gerechnet, nachdem im Juli milliardenschwere Steuererleichterungen verabschiedet worden waren. Der Leitzins verharrt seit nunmehr einem Jahr bei 4,35%.
Für die anstehende Sitzung der RBA am 10. Dezember gehen die Märkte von keiner Zinssenkung aus, und die Wahrscheinlichkeit einer Änderung im Februar liegt lediglich bei 24%. Eine Zinssenkung wird erst im Mai des kommenden Jahres voll eingepreist, was auch der beeindruckenden Stabilität auf dem australischen Arbeitsmarkt zu verdanken ist.