Die australische Arbeitswelt erlebt einen unerwarteten Aufschwung, insbesondere dank des Zuwachses an Teilzeitarbeitsplätzen, der Prognosen weit übertraf. Nach aktuellen Daten des Australischen Statistikamtes stieg die Netto-Beschäftigung im Dezember um beeindruckende 56.300 Positionen an, im Vergleich zu einem revidierten Anstieg von 28.200 im November. Diese Zahl übertrifft die erwarteten 15.000 deutlich und zeigt ein ansehnliches Jahreswachstum von 3,1 %.
Trotzdem kletterte die Arbeitslosenquote leicht auf 4,0 % hinauf, was den Marktprognosen entsprach. Die Erwerbsquote stieg auf ein Rekordhoch von 67,1 % und unterstreicht somit die gestiegene Nachfrage nach Arbeitskräften und zugleich das Wachstum der Erwerbsbevölkerung. Dies alles deutet auf einen robusten Arbeitsmarkt hin, der durch das steigende Arbeitskräfteangebot gut ausbalanciert wird.
Gleichzeitig legte der australische Dollar um 0,1 % auf 0,6230 US-Dollar zu. Während die dreijährigen Anleihefutures ihre Gewinne leicht reduzierten, blieben diese dennoch 10 Punkte im Plus bei 96,06, beeinflusst durch gemäßigte Inflationsdaten aus dem Ausland.
Derweil deutet der Swap-Markt auf eine 68%ige Wahrscheinlichkeit hin, dass die Reserve Bank of Australia (RBA) am 18. Februar eine Zinssenkung vornehmen könnte, in Reaktion auf den bevorstehenden Quartalsbericht zur Inflation und neuen Daten zum Einzelhandelsumsatz. Die RBA hat die geldpolitische Lage seit einem Jahr unverändert gelassen, mit einer Zinshöhe von aktuell 4,35 %, als notwendig erachtet, um die Inflation in den Zielkorridor von 2-3 % zu lenken und gleichzeitig die erzielten Beschäftigungsgewinne zu erhalten.
Bemerkenswert ist auch der starke Anstieg der Teilzeitanstellungen um 80.000 im Dezember, begleitet von einem 0,5%igen Anstieg der geleisteten Arbeitsstunden. Zwar haben sich die Stellenanzeigen nach deutlichen Rückgängen stabilisiert, das Lohnwachstum zeigt jedoch zurückhaltende Entwicklungen. Dies impliziert, dass der Arbeitsmarkt derzeit nicht als inflationstreibender Faktor fungiert.