Die australische Regierung sorgt mit einem bahnbrechenden Gesetzesentwurf für Aufsehen, der den Zugang zu sozialen Medien für Jugendliche unter 16 Jahren untersagen soll. Durch den im Parlament eingebrachten Text könnte Australien das erste Land weltweit werden, das eine derartige Altersbeschränkung durchsetzt. Bereits in den kommenden Wochen könnte die Verabschiedung erfolgen, wie die Nachrichtenagentur AAP berichtet. Premierminister Anthony Albanese betonte die Absicht hinter dem Entwurf: "Unser Ziel ist es, dass die jungen Australier eine unbeschwerte Kindheit genießen und die Eltern beruhigter sein können." Die Auswirkungen sozialer Medien auf die Gesellschaft seien nicht zu unterschätzen, so Albanese weiter. Die Oppositionspartei signalisiert Unterstützung für das Vorhaben. David Coleman, kommunikationspolitischer Sprecher der Liberalen Partei, äußerte die Bereitschaft, den Gesetzesprozess zügig voranzutreiben, sodass das Gesetz bereits in der kommenden Woche beschlossen werden könne. Eine bemerkenswerte Bestimmung des Gesetzes ist die Verlagerung der Verantwortung zur Altersüberprüfung auf die Tech-Unternehmen selbst. Bei Missachtung der Regelung drohen den Plattformen empfindliche Strafen von bis zu 49,5 Millionen australische Dollar. Einige Dienste, darunter Messenger Kids, WhatsApp, Kids Helpline, Google Classroom und YouTube, bleiben allerdings von der Neuregelung ausgenommen.