In einem ambitionierten Vorstoß plant die australische Regierung, den Zugang zu sozialen Medien für Kinder und Jugendliche künftig auf das Alter von 16 Jahren zu beschränken. Premierminister Anthony Albanese äußerte sich dazu besorgt über die Online-Sicherheit der jungen Generation und verwies auf intensive Gespräche mit Eltern und Erziehungsberechtigten. Er wolle eine gesetzliche Grundlage schaffen, die Eltern erlaubt, ihren Kindern mit gutem Gewissen den Zugang zu sozialen Netzwerken zu verweigern.
Der entsprechende Gesetzesvorschlag soll noch in diesem Monat ins Parlament eingebracht werden, nachdem er am Freitag im Kabinett diskutiert wurde. Albanese betonte, es handele sich um eine bahnbrechende Gesetzgebung, bei der Sorgfalt vor Eile gehe. Die Umsetzung könnte dennoch bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen, wie der australische Sender ABC berichtet.
Die geplante Regelung sieht vor, dass die Verantwortung zur Überprüfung des Nutzeralters bei den Tech-Unternehmen selbst liegt, nicht bei den Eltern. Während seitens der Nutzer keine Sanktionen vorgesehen sind, sollen soziale Netzwerke in die Pflicht genommen werden, das Mindestalter sicherzustellen.
Interessanterweise findet diese Initiative auch Unterstützung von Seiten der politischen Opposition. David Coleman von der Liberalen Partei stellte klar, dass Plattformen wie TikTok, Snapchat und Instagram aus ihrer Sicht keinesfalls als kindersichere Umgebungen gelten.
Ein Blick auf die Situation in Deutschland zeigt, dass es hierzulande keine gesetzliche Mindestaltersgrenze für die Nutzung sozialer Netzwerke gibt. In den Nutzungsbedingungen der Plattformen liegt diese oft bei 13 Jahren, die Altersüberprüfung gestaltet sich jedoch nach wie vor als eine Herausforderung.