Australien steht kurz davor, ein wegweisendes Gesetz zum Schutz von Nutzern auf digitalen Plattformen einzuführen, um Gefahren wie Mobbing, missbräuchliches Verhalten und schädliche Algorithmen zu verhindern. Die Regierung legt dabei besonderen Wert auf die Eigenverantwortung der Social-Media-Anbieter. "The Digital Duty of Care" wird Plattformen dazu verpflichten, aktiv zu handeln, um die Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten, so Kommunikationsministerin Michelle Rowland.
Ein Kernstück der vorgeschlagenen Gesetzesänderungen ist die geplante Altersbeschränkung für Kinder unter 16 Jahren auf Plattformen wie X, Instagram, Facebook und TikTok, die nächste Woche dem Parlament vorgestellt wird. Kritiker befürchten jedoch, dass dies die Plattformen von der Verantwortung entbindet, sicherere Umgebungen zu schaffen.
Das Problem der Online-Sicherheit ist nicht neu: Soziale Medien werden oft mit einem Anstieg von Selbstmorden und Essstörungen bei Kindern in Verbindung gebracht. Großbritannien und die Europäische Union haben ähnliche rechtliche Maßnahmen ergriffen, um Tech-Unternehmen verantwortlich zu machen und Sicherheitsstandards kontinuierlich anzupassen. Dabei stehen Risikobewertung und die Integration von Sicherheit im Design an vorderster Front.
Der genaue Zeitplan für die Einführung des Gesetzes sowie Sanktionen bei Nichteinhaltung wurden von der australischen Regierung noch nicht bekannt gegeben. Der Digital Industry Group Inc. (DIGI), eine Interessenvertretung der digitalen Industrie in Australien, hat die Initiative begrüßt und sich zur Zusammenarbeit mit der Regierung verpflichtet, um eine sicherere Online-Welt zu schaffen.
Die Expertin für digitale Medien der Swinburne University, Belinda Barnet, lobt die geplanten Maßnahmen als "großartige Idee", um die Sicherheit im digitalen Raum signifikant zu verbessern.