29. November, 2024

Politik

Australien beschließt weltweit erstes Social-Media-Verbot für Jugendliche

Australien beschließt weltweit erstes Social-Media-Verbot für Jugendliche

Im Jahr 2024 fand ein bemerkenswerter Wandel in der Regulierung der Nutzung sozialer Medien durch Jugendliche in Australien statt. Eingeleitet wurde dieser durch den frisch erschienenen Bestseller "The Anxious Generation" von Jonathan Haidt. Die Lektüre des Buches durch die Frau von Peter Malinauskas, Premier des australischen Bundesstaates South Australia, führte zu entschiedenen Maßnahmen im Land. Dieses Ereignis löste eine Kettenreaktion aus, die in einen bahnbrechenden politischen Beschluss mündete: Ein landesweites Verbot der Nutzung sozialer Medien für Jugendliche unter 16 Jahren. Innerhalb von nur sechs Monaten wandelte sich die Initiative, die in einem Staat mit lediglich 7% der australischen Bevölkerung begann, zu einer nationalen Regelung. Dieser rasche Entscheidungsprozess zeigt die tiefe Besorgnis der australischen Öffentlichkeit bezüglich der Auswirkungen sozialer Medien auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen. Der australische Premierminister Anthony Albanese, der sich auf Wahlen im Jahr 2025 vorbereitet, musste auf diesen gesellschaftlichen Druck reagieren. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov enthüllte, dass 77% der Australier das Verbot unterstützen – ein signifikanter Anstieg gegenüber den 61% im August vor der Ankündigung. Der politische Analytiker und Professor Rodrigo Praino aus South Australia erläuterte, dass das Thema auf nationaler Ebene erkannt und schnell gehandelt wurde. Es gewann an Dringlichkeit angesichts globaler Bedenken darüber, ob der ungehinderte Zugang von Kindern zu sozialen Medien reguliert werden sollte. Interessanterweise fiel die Entscheidung auch in eine Phase, in der Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, bekannt gab, die Zahlung von Lizenzgebühren für Nachrichteninhalte weltweit einzustellen, was potentiell australische Urheberrechtsgesetze beeinflussen könnte – ein weiterer Zufall, der möglicherweise den Reformbedarf unterstrich.