31. März, 2025

Politik

Australien am Scheideweg: Energiepolitik als Wahlkampfthema

Australien am Scheideweg: Energiepolitik als Wahlkampfthema

Die Australier stehen vor einer richtungsweisenden Parlamentswahl, bei der nicht nur Premierminister Anthony Albanese um eine erneute Amtszeit kämpft, sondern auch die Frage nach den ersten Atomkraftwerken auf dem Kontinent im Zentrum steht. Albanese befürwortet eine stärkere Nutzung erneuerbarer Energien, während der konservative Oppositionsführer Peter Dutton das Verbot von Kernkraft aus den 90er Jahren abschaffen und den Bau von sieben Reaktoren durchsetzen möchte. Seine Versprechen niedrigerer Strompreise werden von Experten jedoch als unrealistisch eingeschätzt. Australien verfügt über immense Uranvorkommen, dennoch dominiert sowohl Kohle als auch Erdgas weiterhin die Energiegewinnung. Der Anteil erneuerbarer Energien wächst konstant und hat bereits ein Drittel erreicht, was Duttons Zielvorhaben weiter erschwert. Die Frage nach der Atomkraft spaltet die Wählerschaft, wobei Kritiker seine zeitlichen Vorgaben zur Inbetriebnahme der Reaktoren als nicht realisierbar ansehen. Selbst bei einem Wahlsieg der liberalen Partei Duttons bliebe er vermutlich nicht lange genug im Amt, um den Wandel zu vollziehen, denn die knappe Amtszeit von drei Jahren in Australien erschwert große Projekte. Jenseits der Energiepolitik stehen jedoch wirtschaftliche Herausforderungen im Vordergrund, insbesondere die rasant steigenden Lebenshaltungskosten in Ballungszentren wie Sydney und Melbourne. Klimatische Phänomene und der zunehmende Einfluss Chinas auf die australische Wirtschaft werfen zusätzliche Fragen auf. Die Unterstützung der USA, vor allem unter einem möglichen Präsidenten Donald Trump, bleibt unsicher, was die geopolitische Lage weiter kompliziert.