15. November, 2024

Lexikon

außertariflicher Angestellter

Der Begriff "außertariflicher Angestellter" bezieht sich auf einen Angestellten, der von den tarifvertraglichen Bestimmungen eines Unternehmens ausgeschlossen ist. Im deutschen Arbeitsrecht sind Tarifverträge Vereinbarungen zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften, die die Arbeitsbedingungen, Löhne und sozialen Leistungen für Arbeitnehmer regeln.

Außertarifliche Angestellte werden oft auch als "AT-Angestellte" bezeichnet und haben in der Regel eine besondere Stellung im Unternehmen. Sie zeichnen sich durch ihre herausragenden Fähigkeiten, ihre lange Berufserfahrung oder ihre Führungsposition aus. Im Allgemeinen haben diese Mitarbeiter aufgrund des Fehlens tariflicher Vorgaben mehr Verhandlungsspielraum bei der Festsetzung von Arbeitsbedingungen, Vergütung und Zusatzleistungen.

Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum Unternehmen sich entscheiden, bestimmte Mitarbeiter außertariflich einzustufen. Erstens können Unternehmen durch die Anwendung individueller Vertragsbedingungen und Anreizsysteme hochqualifizierte Fachkräfte anwerben und halten. Zweitens ermöglicht die Flexibilität bei der Gehaltsfestsetzung die angemessene Belohnung für die erbrachte Leistung und die Förderung der Motivation der Mitarbeiter. Außerdem kann die Klassifizierung als außertariflicher Angestellter dazu beitragen, Engpässe in bestimmten Berufsfeldern zu überwinden und eine flexible Organisationsstruktur zu schaffen.

Für außertarifliche Angestellte gelten im Allgemeinen individuelle Verträge, die ihre Rechte und Pflichten detailliert regeln. Diese Verträge können Klauseln über Gehaltsanpassungen, Bonuszahlungen, Sonderleistungen, Arbeitszeiten und Kündigungsfristen enthalten. In einigen Fällen können außertarifliche Angestellte von zusätzlichen Vorteilen wie Firmenwagen, betrieblicher Altersvorsorge oder erweiterten Krankenversicherungen profitieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Einstufung als außertariflicher Angestellter sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringen kann. Während diese Position oft mit höherem Gehalt und mehr Freiheiten einhergeht, kann sie auch mit einer höheren Arbeitsbelastung und mehr Verantwortung verbunden sein.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass der Begriff "außertariflicher Angestellter" einen Angestellten beschreibt, der außerhalb der tarifvertraglichen Arbeitsbedingungen und Vergütungen eines Unternehmens agiert. Die Klassifizierung erfolgt normalerweise für hochqualifizierte Mitarbeiter mit besonderen Fähigkeiten oder in Führungspositionen. Sie bietet Flexibilität bei der Verhandlung von Arbeitsbedingungen und Vergütung, kann jedoch auch höhere Arbeitsbelastungen und Verantwortlichkeiten mit sich bringen.