Die Spitzen der G7-Staaten, darunter die USA, Großbritannien, und Deutschland, haben auf einem Ministertreffen in der Nähe von Rom heikle außenpolitische Themen auf der Agenda, darunter der jüngst erlassene Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Während die USA dem Gerichtshof kritisch gegenüberstehen, sorgt die Anordnung für diplomatische Spannungen innerhalb der Gruppe.
Antonio Tajani, der italienische Außenminister und Gastgeber der Veranstaltung, relativierte die unmittelbaren Auswirkungen des Haftbefehls. In einem Gespräch mit der "Corriere della Sera" betonte er, dass er nicht glaubt, dass Netanjahu nach Italien oder anderswo reisen wird, wo ihm eine Festnahme drohen könnte. Diese Situation stellt auch Länder wie Deutschland vor Herausforderungen, zumal die Bundesregierung mögliche Konsequenzen prüft.
Der Haftbefehl beinhalte Anschuldigungen rund um mutmaßliche Kriegsverbrechen im Gaza-Konflikt, auch gegen den ehemaligen Verteidigungsminister Joav Galant. Während Länder wie Ungarn sich weigern, die Anordnung umzusetzen, wird unter den Vertragsstaaten weiter über das weitere Vorgehen diskutiert.
Neben dem Nahost-Thema stehen auch der Ukraine-Konflikt und geopolitische Spannungen zwischen China und Taiwan auf der Tagesordnung. Annalena Baerbock vertritt Deutschland bei der Konferenz, die von Italien als derzeitiger G7-Vorsitzender organisiert wird. Eine klare Botschaft sendete Tajani mit dem Wunsch nach Einigkeit und der Öffnung des Dialogs zu regionalen Partnern.