Die neuesten Analysen legen nahe, dass britische Rentner mit einem monatlichen Einkommen von nur 1.700 Pfund ein glückliches Leben im Ruhestand führen können. Laut einem Bericht der Rentenprovider Legal & General (L&G) und dem dänischen Think Tank The Happiness Research Institute überschreiten jedoch derzeit nur ein Drittel der Ruheständler in Großbritannien diese Schwelle. Umgerechnet bedeutet dies, dass das ideale Altersvorsorgeguthaben 222.858 Pfund betragen sollte, was einem jährlichen Einkommen von 20.400 Pfund entspricht.
Interessanterweise verliert ein monatliches Einkommen von über 2.000 Pfund an Bedeutung für das Glücksempfinden der Rentner, wie die Forscher festgestellt haben. Das Berechnungsmodell der Pensions and Lifetime Savings Association (PLSA) gibt hingegen an, dass ein jährliches Einkommen von mindestens 14.400 Pfund für einen "minimalen" Ruhestand erforderlich ist. Wer einen moderaten Lebensstandard mit zwei Wochen Urlaub und TV-Streaming anstrebt, benötigt 31.300 Pfund, während 43.100 Pfund für einen komfortablen Ruhestand erforderlich sind, der mehrere Urlaubsreisen und einen drei Jahre alten Kleinwagen umfasst.
Die jüngsten politischen Entscheidungen könnten jedoch die finanzielle Belastung der Rentner erhöhen. So hat Rachel Reeves beschlossen, das Winterbrennstoffgeld für über 10 Millionen Rentner zu streichen – eine Zahlung, die bisher zwischen 200 und 300 Pfund jährlich betrug und nun nur noch an Empfänger von Pension Credit ausgezahlt wird. Währenddessen wächst die Spekulation über einen möglichen "Renteneinbruch" zum 30. Oktober.
Inmitten dieser Unsicherheiten sichern sich besorgte Rentner zunehmend ihre finanziellen Mittel, indem sie Geld in selbstverwaltete Pensionsfonds (Sipps) anlegen oder ihren steuerfreien Einmalbetrag von 25 Prozent vor dem ersten Haushaltsentwurf des Finanzministers entnehmen. Die staatliche Rente bleibt für viele eine unverzichtbare Einkommensquelle, reicht jedoch allein nicht, um das Glücksniveau zu erreichen.
Da der Rentenbeginn ab 2037 von 66 auf 68 Jahre steigen soll und zukünftige Rentner in den 2060er Jahren ein Einkommen von prognostizierten 77.145 Pfund benötigen werden, sind erhöhte Sparanstrengungen erforderlich. Um dies zu erreichen, sollten Arbeitnehmer fast 10 Prozent ihres Einkommens zurücklegen, anstatt der gesetzlich vorgeschriebenen 8 Prozent.
Eine aktuelle Umfrage von Moneyfarm zeigt, dass 40 Prozent der Millennials auf elterliche Unterstützung angewiesen sind, um überhaupt in Rente gehen zu können. Mehr als die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass das Geld ihrer Eltern ihre einzige Einkommensquelle im Ruhestand sein wird.
Lorna Shah von L&G Retail Retirement betonte die Bedeutung höherer Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge und der Ergänzung der Renten durch andere Vermögenswerte wie Immobilien. Meik Wiking vom Happiness Research Institute warnte vor den negativen psychologischen Auswirkungen unzureichender finanzieller Ressourcen im Ruhestand, hält aber eine verbesserte Planung und Vorsorge für einen Schlüssel zur Steigerung des Glücksniveaus.