Die Bedeutung der Erinnerung an Auschwitz ist unumstritten: Sie soll sicherstellen, dass eine Tragödie der Menschlichkeit wie diese nie wieder möglich wird. Dies betonte auch Andrzej Duda nachdrücklich. Doch trotz dieser klaren Botschaft zeigt sich, dass selbst das Gedenken an Auschwitz den aktuellen geopolitischen Spannungen nicht entkommt.
Hätte Netanjahu an den Gedenkfeiern teilgenommen, so wäre Polen aufgrund des internationalen Haftbefehls in eine diplomatisch heikle Situation geraten. Russland blieb der Veranstaltung fern, da es inakzeptabel wäre, Vertreter eines Regimes willkommen zu heißen, das einen Angriffskrieg mit der Anti-Nazi-Bewegung vergleicht.
In dieser komplexen Lage wird die kontinuierliche Anwesenheit der deutschen Staatsführung bei den Gedenkfeiern als ein Zeichen der Normalität und Verantwortung wahrgenommen.