15. Januar, 2025

Wirtschaft

Ausbildungswesen im Umbruch: Mehr Unterstützung, weniger Praktika

Ausbildungswesen im Umbruch: Mehr Unterstützung, weniger Praktika

Eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung offenbart Potenziale zur Verbesserung der deutschen Ausbildungslandschaft. Jährlich nehmen knapp 250.000 Jugendliche an staatlich geförderten Maßnahmen teil, weil sie keinen Ausbildungsplatz finden oder ihnen entsprechende Kompetenzen fehlen, so die Umfrage unter Berufsberatern und Bildungsspezialisten. Auffällig ist, dass viele dieser jungen Menschen mit der richtigen Unterstützung direkt in eine Ausbildung starten könnten. Aus der Sicht von rund 1.540 befragten Fachleuten, darunter Mitarbeitende von Jobcentern, Berufsschulen und anderen unterstützenden Einrichtungen, benötigt das System mehr zielgerichtete Hilfe. Ende 2024 wiesen die Experten darauf hin, dass 70.000 Ausbildungsplätze in Deutschland unbesetzt blieben, während tausende Jugendliche in Übergangsmaßnahmen verweilten. Bemerkenswert ist, dass zwei Drittel der Jugendlichen eigentlich die Voraussetzungen für eine frühe Ausbildung mitbringen. Ein Viertel der jungen Menschen könnte unverzüglich in die Berufswelt einsteigen, sofern geeignete Ausbildungsplätze verfügbar wären. Ein Drittel würde von professioneller Begleitung profitieren, um den Start in die Ausbildung reibungslos zu gestalten. Der Bericht der Bertelsmann Stiftung mahnt, dass die bestehenden Programme im Übergangssektor oft nicht für alle Jugendlichen sinnvoll sind. Eine Neuausrichtung und Hebung des Potentials dieser jungen Menschen könnte nicht nur dem Fachkräftemangel entgegenwirken, sondern auch die Förderressourcen effizienter einsetzen und zielgerichtet an diejenigen verteilen, die auf intensive Unterstützung angewiesen sind.